Der krisengeschüttelte Möbelhändler Steinhoff rechnet mit hohen Belastungen durch die vorübergehenden Geschäftsschließungen während der Corona-Krise. Zudem soll der Geschäftsbericht für 2019 später als geplant veröffentlicht werden. Die Aktie bricht nach der Meldung um 15 Prozent ein.
Es sei wegen behördlicher Maßnahmen wie etwa Reisebeschränkungen zu zeitlichen Verzögerungen beim Abschluss gekommen, teilte das niederländisch-südafrikanische Unternehmen am Montag mit. Daher erwarte Steinhoff nun, die Zahlen zum abgelaufenen Jahr am 30. Juni vorlegen zu können. Ursprünglich war der 30. April vorgesehen.
Aufgrund dieser Verzögerung werde auch das Aktionärstreffen nicht wie geplant am 26. Juni stattfinden, sondern verschoben. Einen neuen Termin will Steinhoff noch mitteilen.
Zum laufenden Geschäft hieß es: Alle Länder, in denen Steinhoff geschäftlich tätig sei, seien von Handelseinschränkungen betroffen, Geschäfte seien geschlossen oder könnten nur eingeschränkt öffnen. Das Ausmaß der Belastungen durch die Krise könne noch nicht genau beziffert werden, dürfte aber immens sein.
Die Coronakrise verstärkt die Existenznot chronisch klammer Unternehmen wie Steinhoff. Den geplanten Börsengang ihrer ertragreichen Tochter Pepco können sich die Südafrikaner auf unabsehbare Zeit abschminken. DER AKTIONÄR rät seit Jahren von einem Kauf des Pennystocks ab. Dabei bleibt es.
(Mit Material von dpa-AFX)