Der schwer angeschlagene Möbelhändler Steinhoff erwägt einen Börsengang seiner Tochter Pepkor Europe und damit seiner am schnellsten wachsenden Sparte. Die Anleger reagieren begeistert auf den Plan – aber nur ganz kurz. Die Kursgewinne von über sieben Prozent gibt die Steinhoff-Aktie ganz schnell wieder ab.
Konkret ist der Plan noch nicht, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Steinhoff überlegt, Pepkor Europe in London an die Börse zu bringen. Auch eine Notierung in Warschau sei denkbar, heißt es. Möglich sei der Schritt im kommenden Jahr.
Pepkor Europe blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs zurück. Der Umsatz der Sparte kletterte um 13 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro. Indes legte der Steinhoff-Konzernumsatz im Berichtszeitraum nur um drei Prozent zu.
Unterdessen nimmt die Musterklage gegen Steinhoff Form an. In dem Musterverfahren gegen das Unternehmen hat ein Spezialsenat am Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt per Beschluss vom 30. Juli den Musterkläger bestimmt. Das Verfahren ist offiziell eröffnet und wird am 18. Dezember beginnen.
„Wir verfügen bereits über genügend Beweise und werden Steinhoff eine Vielzahl von schwerwiegenden Verstößen gegen das Kapitalmarktrecht nachweisen“, erklärt hierzu Maximilian Weiss, Rechtsanwalt der mit dem Fall betrauten TILP-Gruppe.
Steinhoff braucht Geld, deswegen wäre ein IPO von Pepkor Europe ein logischer Schritt. Doch wieder einmal bleibt sehr vieles unklar. Klar ist jedoch, dass der Fall Steinhoff eine Hängepartie bleibt. Ende völlig ungewiss. Kein Kauf!