Der schwer angeschlagene Möbelhändler Steinhoff bekommt einen neuen Finanzvorstand. Philip Dieperink, der bisherige CFO des Konzerns, ist zurückgetreten. Warum Dieperink diesen Schritt geht, ist nicht ganz klar. Eines ist klar: So gewinnt Steinhoff das verloren gegangene Vertrauen gewiss nicht zurück.
Dieperink legt seinen Posten als Finanzvorstand am 31. August nieder. Ende des Jahres wird er den Konzern verlassen.
Dieperinks Nachfolger wird Theodore de Klerk, derzeit COO bei Steinhoff. „Theo ist seit 2003 bei Steinhoff tätig“, so Steinhoff in einer Pressemeldung. „Er ist bestens qualifiziert für die Position des CFO.“
Steinhoff will am 12. Juli die Zahlen für das erste Halbjahr 2019 vorlegen. Der Rücktritt wenige Tage vor den Zahlen kommt überraschend. Seitens Steinhoffs heißt es nur, er habe die zum Zeitpunkt seiner Ernennung festgelegten Hauptziele erreicht.
Die Lage bei Steinhoff wird auch mit dieser Meldung nicht klarer. Das sehen auch die Anleger so. Die Steinhoff-Aktie rutscht am Montagvormittag ein Prozent ins Minus, nachdem sie zuerst zwei Prozent zugelegt hatte.
Ausgerechnet der CFO, nach dem CEO die zweitwichtigste Person in einem Konzern, verlässt Steinhoff in der heißen Phase des Restrukturierungsprozesses. Das wirft schon sehr viele Fragen auf. Einmal mehr ist die Informationspolitik der Südafrikaner mangelhaft. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Die Aktie ist ein Glücksspiel für Zocker.