Steinhoff ist weiter mit den Aufräumarbeiten nach dem Bilanzskandal beschäftigt. In die Sommerferien dürfte sich kaum einer der neuen Verantwortlichen verabschieden. Denn in den kommenden Wochen stehen wichtige Ereignisse an. Beachtlich ist besonders ein Termin, an dem das Unternehmen auch auf Nachfrage festhält.
„Der Analystentag ist für Juli geplant“, bestätigte die von Steinhoff beauftragte Agentur Gaisberg Consulting dem AKTIONÄR. Interessant ist das, weil ein Blick in die Datenbank von Bloomberg zeigt, dass in der derzeitigen Phase kein Analyst mehr eine Einschätzung zu Steinhoff abgibt.
Damit die Experten in Betracht ziehen, sich wieder mit der Aktie zu beschäftigen, müssten zumindest aktuelle Zahlen vorliegen. Doch weder für die ursprünglich Anfang Juni geplante Hauptversammlung noch die Veröffentlichung der Halbjahresresultate 2019 gibt es bislang einen Termin. Lediglich die Veröffentlichung der Ergebnisse für 2018 wurde konkret angekündigt (18. Juni).
Grund für die Verzögerungen ist Steinhoff zufolge, dass die Überprüfung des Ausmaßes der Unregelmäßigkeiten in der Bilanz außergewöhnlich komplex und zeitintensiv ist.
Dass der Analystentag weiterhin für Juli angekündigt wird, spricht aber dafür, dass Steinhoff glaubt, bis dahin Ergebnisse und einen Ausblick vorlegen zu können.
Zu viele Unklarheiten
DER AKTIONÄR meint: Ein Sommerloch ist bei Steinhoff nicht in Sicht – im Gegenteil. Und aus dem angekündigten Analystentag mag man ableiten, dass es auch danach weitergehen wird. Zumindest zunächst. Irgendwie. Die Details bleiben vorerst unklar. Außerdem muss sich Steinhoff noch mit geschädigten Anlegern einigen. Daher gilt weiter: Finger weg von der Aktie!