Der Windkraftanlagenbauer Nordex profitiert weiter vom Boom erneuerbarer Energiequellen und dem in der Krise eingeleiteten Unternehmensumbau. Die Zahlen zum ersten Quartal können sich sehen lassen. Die TecDAX-Aktie setzt ihre Rekordfahrt fort.
Nordex hat die tiefe Unternehmenskrise von vor drei Jahren inzwischen abgehakt. Das Unternehmen konzentriert sich wieder auf sein Kerngeschäft mit besonders effizienten Windanlagen. Dagegen gab das Unternehmen die teuren Pläne für Windanlagen auf hoher See auf. Zudem zog sich Nordex weitgehend aus China und den USA zurück.
Entsprechend stark fallen die Zahlen zum ersten Quartal aus: Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf 496,5 Millionen Euro. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug das Plus ebenfalls 17 Prozent auf 24,8 Millionen Euro. Der Auftragseingang legte um 14 Prozent auf 642 Millionen Euro zu. Der damit erreichte Auftragsbestand von 1,6 Milliarden Euro sichert das für 2015 erwartete Wachstum ab.
Der Ausblick passt: Der Umsatz soll im laufenden Jahr auf 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro steigen. Das wäre erneut ein zweistelliges prozentuales Wachstum. Der operative Gewinn (EBIT) soll noch etwas stärker steigen. Das Unternehmen hält eine operative Marge von fünf bis sechs Prozent für realistisch - das heißt von 100 Euro Umsatz bleiben fünf bis sechs Euro als operativer Gewinn hängen. Rechnerisch wäre das dann ein Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen 95 und 126 Millionen Euro im Jahr 2015 - nach 78 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Mittelfristig soll die Profitabilität weiter zulegen.
Seit Herbst 2012 legte die Nordex-Aktie rund 750 Prozent zu. Mit den Q1-Zahlen wurde heute Vormittag mit 22,56 Euro zwar ein Mehrjahreshoch erreicht. Eine Konsolidierung bis auf den ehemaligen Widerstand bei 20,62 Euro wäre nach der jüngsten Kursrallye allerdings gesund für den weiteren Weg nach oben, wenn auch nicht zwingend notwendig. Anleger bleiben investiert. DER AKTIONÄR sieht die Nordex-Aktie bei 25 Euro fair bewertet.
(Mit Material von dpa-AFX)