Heute beginnt die Zeichnungsfeist für die Aktien der SpVgg Unterhaching. Der Drittligist könnte schon Ende des Monats an der Börse München notiert sein. Mit den Millionen aus dem Börsengag wollen die Hachinger den Aufstieg in die 2.Bundesliga schaffen. Ist die Aktie einen Blick wert?
Unterhaching betritt das Börsenparkett. Innovativ oder verrückt? Die SpVgg Unterhaching wird nach Borussia Dortmund der zweite Fußballballclub in Deutschland sein, der in Deutschland an der Börse notiert.
Die SpVgg Unterhaching wird nach Borussia Dortmund der zweite Fußballballclub in Deutschland sein, der in Deutschland an der Börse notiert.
Der Verein will durch die Ausgabe von 954.365 Aktien zum Preis von 8,10 Euro fast acht Millionen Euro einnehmen. Daraus ergibt sich eine durchaus sportliche Bewertung.
Die Zeichnungsfrist beginnt am heutigen Montag und läuft voraussichtlich bis zum 26. Juli. Das Kalkül der Hachinger ist relativ simpel: Der sportliche Unterschied zwischen Liga 2 und Liga 3 ist nicht so groß. Enorm ist aber die Differenz bei den TV-Geldern: Während sich die Drittligisten in dieser Saison mit 1,3 Millionen Euro begnügen müssen, winken eine Fußball-Etage höher zehn Millionen Euro. Auch die Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen würden im Aufstiegsfall zulegen. Dies macht die Aktie einerseits sicherlich zu einer spannenden Wette.
Aber: bei der SpVgg Unterhaching ist Geduld gefragt. Gerade in der kommenden Saison der 3.Liga dürfte der Aufstieg angesichts dreier starker Absteiger aus der 2. Liga sowie ambitionierter Traditionsklubs wie Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig oder Hansa Rostock sehr schwierig werden.
Eine andere nicht zu unterschätzende Einnahmequelle sind Spielertransfers. So sorgte der Verkauf des U17-Nationalspielers Karim Adeyemi für 3,0 Millionen Euro 2017/18 bei der SpVgg Unterhaching für schwarze Zahlen. Es ist durchaus denkbar, dass weitere Nachwuchskicker aus der Hachinger Fußballschule in Zukunft den Sprung nach oben schaffen. In diesem Fall würde der SpVgg bei jedem Transfer eines solchen Spielers ein weiterer Geldregen winken. Doch auch dies ist natürlich reine Spekulation.
Die finanziellen Daten sind eher trist: Der Verein schreibt aktuell tiefrote Zahlen. Rund fünf Millionen Umsatz, 4,75 Millionen Euro Miese.
Sprich: Wie Vorstand Schwabl im Interview mit dem Kicker kürzlich selbst einräumte, ist eine wirtschaftlich gesunde Vereinsführung unterhalb der 2. Liga nicht möglich.
BVB-Aktie spannend!
Rund die Hälfte der Einnahmen aus dem IPO der SpVgg Unterhaching soll in den Spielerkader gesteckt werden, die andere Hälfte ist einerseits für den Schuldenabbau, andererseits für die Renovierung des Sportparks in Unterhaching gedacht. Der Aufstieg in die 2.Bundesliga soll den Hachingern 2021 oder 2022 gelingen. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie kein Kauf. Weitaus spannender dagegen ist das Papier von Borussia Dortmund.
BVB-Aktie bleibt die bessere Alternative
Die BVB-Aktie ist nach wie vor ein klarer Kauf. Die Unterhaching-Papiere könnten im Falle eines positiven Saisonverlaufs Rückenwind erhalten.