Der amerikanische Leitindex hat sich mit dem Schluss gestern bei 3232,39 Punkten erstmals wieder auf weniger als fünf Prozent Abstand an sein Allzeithoch (3386,15 Punkte am 19. Februar) herangeschoben. Gefühlt steigt nun die Korrekturgefahr, da die Aktienmärkte schließlich zuletzt bereits einen „großen Schluck aus der Pulle“ genommen haben. Andererseits könnte ein solches Heranrücken an ein altes Hoch im Allgemeinen eher bullish zu werten sein.
Wenn die Bullen aufgeholt haben
Letztmals ist dieses Muster am 20. Februar 2019 aufgetreten: Die Weltbörsen hatten ein miserables Jahr 2018 hinter sich. Doch nicht einmal zwei bullische Monate genügten, um den S&P wieder in Schlagdistanz zu seinem damals am 20. September 2018 markierten Hoch zu bringen. Es folgte bekanntermaßen die fortgesetzte Rallye, die erst von der Corona-Krise beendet wurde.
Aufholbewegung im Backtest
Genau 30 Mal hat der S&P in seiner Geschichte zuvor eine Bewegung vollzogen, die ihn nach einer Korrektur wieder auf weniger als 5 Prozent an sein laufendes 2-Jahres-Hoch gebracht hat. Und so ging es in der Folge weiter:
Die Ergebnisse zeigen eine positive Tendenz: In der Mehrheit der vergleichbaren Fälle hat sich eine solche Aufhol-Bewegung in den nächsten Monaten fortgesetzt. Das ist andererseits aber auch keine besonders auffällige Statistik, schließlich beenden die Märkte im langjährigen Mittel ohnehin 2/3 der Jahre mit positiven Vorzeichen. Die mittlere Rendite liegt leicht oberhalb des allgemeinen Durchschnitts.
Eine Annäherung an ein Allzeithoch bei Aktienindizes ist im Allgemeinen keinesfalls bearish zu werten in dem Sinne, dass nun etwa das Kurspotential ausgeschöpft sei. Eine besonders lukrative Situation mit Blick auf das nächste Kalenderjahr lässt sich allerdings auch nicht ausmachen.