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05.03.2018 Benedikt Kaufmann

Soziale Netzwerke: Der Marktführer Facebook

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Facebook

Die Werbeausgaben für soziale Netzwerke steigen – die Kurse von Facebook, Snap und Twitter ebenso. Doch auf welche Aktie sollen Anleger setzen? DER AKTIONÄR empfiehlt: den Marktführer.

Unangefochten auf Platz Nummer 1 der sozialen Netzwerke bleibt Facebook. Selbst wenn die Konkurrenz annähernd doppelt so schnell wächst – der Konzern dürfte noch einige Jahre der absolute King of Social-Media bleiben. Facebook rangiert weit – sehr weit – vor der Konkurrenz. Allein die Nutzerzahlen sind bombastisch: Knapp ein Drittel der Weltbevölkerung nutzt Facebook, dabei verfügt nur die Hälfte aller Menschen über einen Internetzugang.

In den USA, dem wichtigsten Markt des Konzerns, sind annähernd 100 Prozent der 24- bis 34-Jährigen auf Facebook aktiv. Im Heimatland des sozialen Netzwerks erlöst Facebook mit jedem der 184 Millionen täglich aktiven Nutzer 34,73 Dollar im Quartal. Weltweit kommt der Konzern dagegen nur auf 9,25 Dollar je Nutzer. Diese große Differenz gibt einen Ausblick darauf, in welchen Regionen der Marktführer noch zulegen kann. Bereits jetzt wächst Facebook nicht mehr in den USA am schnellsten, sondern in Europa. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz dort um 58 Prozent.

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Angesichts der stetig steigenden Gewinnmargen konnte der Gewinn je Aktie im vergangenen Jahr sogar schneller zulegen als der Erlös. Der Gewinn je Aktie wuchs um 76 Prozent auf 6,16 Dollar. Im neuen Geschäftsjahr erwarten die Analysten jedoch ein geringes Gewinnwachstum von 17 Prozent. Gering – für Facebook-Verhältnisse. Der Grund: Mark Zuckerberg renoviert sein Flaggschiff. Der Facebook-Feed soll qualitativ hochwertiger werden. Bisher wurde bereits die Verbreitung von viralen Videos reduziert, die Werbung für Kryptowährungen verboten und die Zahl der Angestellten massiv erhöht.

Die Neuerungen kommen zur richtigen Zeit, denn die Zahl der jungen Nutzer droht zu schrumpfen. Die Marktforscher von eMarketer rechnen damit, dass Facebook im laufenden Jahr zwei Millionen Nutzer unter 24 Jahren verliert. Sicherlich fängt das zum Konzern gehörende Instagram einige der sich abwendenden Jugendlichen auf – doch ein paar wandern zum Konkurrenten Snapchat ab.

Daneben könnten neue Steuern, den Nettogewinn von Facebook belasten. Aktuell zahlen US-Konzerne in Europa kaum Steuern. Doch ein Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, die Konzerne nach der Höhe ihrer Umsätze zu besteuern. Abgaben in Höhe von zwei und sechs Prozent sollen auf die in der EU erwirtschafteten Erlöse anfallen.

Der von Frankreich stammende Vorschlag wird von zahlreichen EU-Mitgliedsstaaten unterstützt – insbesondere von den wirtschaftsstarken Staaten Deutschland und Italien. Gegner der Reform sind selbstverständlich die Konzerne und Staaten wie Irland, die bisher durch die Steuergeschenke versuchen, Arbeitsplätze anzulocken.

Werbung in sozialen Medien bleibt ein boomendes Geschäft: Laut Statista erreichte dieser Markt im vergangenen Jahr ein Volumen von 43,8 Milliarden Dollar. Bis 2022 soll das Werbevolumen in sozialen Netzwerken bis auf 65,3 Milliarden Dollar ansteigen – das entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 8,3 Prozent pro Jahr. Der größte Teil dieser Werbeausgaben fließt aktuell an Facebook – 2017 erlöste der Konzern im Kerngeschäft 39,9 Milliarden Dollar.

Der Marktführer kann im Vergleich zur Konkurrenz am stärksten vom wachsenden Gesamtmarkt profitieren. Dank Instagram gelingt es dabei auch den Großteil der zweiten Generation an Social-Media-Nutzern einzufangen. Die Neuerungen im Newsfeed dürften zwar mittelfristig zu Turbulenzen führen – langfristig bleibt die Facebook-Aktie jedoch ein klarer Kauf. DER AKTIONÄR setzt das Kursziel auf 250,00 Euro und empfiehlt die Gewinne laufen zu lassen.

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Teile dieses Artikels erschienen bereits in DER AKTIONÄR Ausgabe 08/2018. Die komplette Ausgabe finden Sie hier.

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