Dünnschicht-Module sind effizienter herzustellen. Der Wirkungsrad kristalliner Solarmodule war aber lange besser. Doch die Dünnschicht-Spezialisten haben auf- und überholt. Vor allem der Maschinenbauer Manz macht seit Jahren mit der Steigerung des Wirkungsgrades der CIGS-Dünnschicht-Technololgie auf sich aufmerksam. Der US-Gigant First Solar hatte im August gekontert und mit 21 Prozent einen neuen Dünnschicht-Wirkungsgrad-Rekord aufgestellt.
Im Interview mit dem AKTIONÄR darauf angesprochen, merkte man Dieter Manz an: Das lässt der Maschinenbauer nicht lange auf sich sitzen. Die Forscher haben die letzten Wochen wohl die eine oder andere Extra-Überstunde gemacht. Am Dienstag meldete Manz nun: „Der Wirkungsgrad stößt mit 21,7 Prozent in neue Dimensionen vor und übertrifft bisherigen Weltrekord für Dünnschichtsolar-Laborzellen um 0,7 Prozentpunkte.“
Dieter Manz: „Das macht mich richtig stolz und ist ein klarer Beweis, dass die CIGS-Dünnschichttechnologie das mit Abstand höchste Potenzial zur weiteren Steigerung des Wirkungsgrades aufweist.“ Durch den neuen Weltrekord erhöhe sich der Abstand gegenüber der multikristallinen Technik auf 1,3 Prozentpunkte.
Bereit für Massenproduktion
Die neue Rekordzelle wurde im Co-Verdampfungsverfahren hergestellt, einer Technologie, die gemeinsam von Manz und dem ZSW weiterentwickelt und patentiert wurde. Die ausgezeichnete Reproduzierbarkeit des Rekordprozesses lasse auf eine gute Übertragbarkeit der Technologie in die Anlagentechnik für die Massenproduktion schließen, meldet Manz.
Trotz der Wirkungsgrad-Rivalität verstehen sich First Solar und Manz weiterhin gut. Manz zuletzt gegenüber dem AKTIONÄR: „First Solar ist kein Wettbewerber und sogar Kunde von uns. First Solar verkauft ja selbst keine Maschinen. Wir haben 2013 das erste gemeinsame Projekt mit First Solar gemacht und sind in weiteren Gesprächen über Aufträge für Lasermaschinen.“
Jetzt fehlen nur noch große Aufträge für die Manz-CIGS-Technik. Zuletzt hatte sich die Bestellung einer kompletten Solarfabrik aus dem Hause Manz verschoben. Doch Dieter Manz geht weiterhin davon aus, dass der Auftrag 2014 kommt.
Warten auf Solar-Schub
Die Manz-Aktie bleibt aussichtsreich. Zuletzt profitierte der Maschinenbauer vor allem von Aufträgen von Smartphone-Kunden. Weitere Impulse für die Aktie würde der Durchbruch im Solar-Bereich mit sich bringen. Das Umfeld dafür scheint gut – die Überkapazitäten in der Branche scheinen zu großen Teilen abgebaut.