Während selbst bei der krisengeplagten Deutschen Bank die Kapitalmarktsparte den restlichen Konzern im zweiten Quartal vor einem dicken Minus bewahrte, gelingt das bei der französischen Société Générale nicht. Im Gegenteil: Dort ist es zu Milliardenabschreibungen gekommen, die das Ergebnis in einen dicken Verlust verwandelt haben.
Nachdem bereits das erste Quartal 2020 im Minus abgeschlossen wurde, rauschte die Bank nun noch tiefer in die Verlustzone. Aufgrund einer gestiegenen Risikovorsorge waren es am Ende 1,30 Milliarden Euro Fehlbetrag. Vor einem Jahr verdiente man noch eine Milliarde Euro. Die Erträge schrumpften um 13 Prozent auf 5,30 Milliarden Euro.
In den letzten Jahren hat sich die Société Générale aus Anleihen zurückgezogen und sich beim Handelsgeschäft auf Aktien und Derivate fokussiert. Doch dort mussten mehr als eine Milliarde abgeschrieben werden. Mit Schuldverschreibungen war im ersten Halbjahr hingegen ein Gewinn zu machen. Nun soll mehr Risiko reduziert werden und die Kosten im Konzern weiter sinken.
Die Aktie verliert nach den Zahlen deutlich und setzt ihren Abwärtstrend fort. Damit ist das Papier weiterhin der schwächste Wert im EuroStoxx 50 mit einem Verlust von 60 Prozent seit Jahresbeginn. Anleger meiden die Aktie.