Dank Corona kann Snapchat im ersten Quartal 2020 erstmals in seiner Firmengeschichte einen positiven operativen Cashflow vorlegen. Dieser hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal von minus 66 Millionen Dollar auf sechs Millionen Dollar verbessert. Auch bei den täglich aktiven Nutzern und dem Umsatz schlägt die Social-Media-Plattform die Erwartungen. Im nachbörslichen US-Handel stieg der Aktienkurs gestern um über 20 Prozent.
Wegen der Lockdowns nimmt die Aktivität bei Snapchat stark zu: Insgesamt verbrachten die Nutzer 35 Prozent mehr Zeit mit der App und erstellten über vier Milliarden Beiträge pro Tag. Außerdem stieg die Zahl der täglich aktiven Nutzer von Januar bis März auf 229 Millionen (plus 20 Prozent). Der hauptsächlich durch Werbung getriebene Umsatz legte um 44 Prozent auf 462 Millionen Dollar Umsatz zu.
Dennoch kommt Snap nicht aus der Verlustzone. Der Verlust je Aktie beträgt noch minus acht Cent gegenüber minus zehn Cent im Vorjahresquartal. Insgesamt schrumpft der Nettoverlust im Jahresvergleich um vier Millionen Dollar auf 306 Millionen Dollar. Das EBITDA wurde um 42 Millionen auf minus 81 Millionen Dollar verbessert.
Wegen der unvorhersehbaren Folgen der Covid-19-Pandemie auf die globale Wirtschaft kann Snap keinen Ausblick auf das zweite Quartal geben.
Die Coronavirus-Folgen verhelfen Snap zum ersten positiven operativen Cashflow seit Firmengründung. Möglich wurde das auch durch sich verdoppelnde Werbeeinnahmen. Das ist erstaunlich, denn bei Facebook und Google gehen die Werbeeinnahmen durch die Krise zurück. Kurzfristig dürfte sich Snap weiter positiv entwickeln. Mutige Trader können einen Einstieg in die Aktie wagen. Langfristig orientierte Anleger bleiben beim direkten Konkurrenten Facebook mit seiner Plattform Instagram.