Die überraschend schwachen Geschäftszahlen des Solartechnikherstellers SMA Solar sind am Donnerstag bei den Anlegern nicht gut angekommen: Bis zum Handelsende sackten die Titel um 5,5 Prozent auf 42,81 Euro ab und fanden sich damit am Ende des TecDax wieder. DER AKTIONÄR verrät, auf welche Marke Anleger jetzt achten sollten.
Starker Schlussspurt
Trotz des dicken Minus könnte man sagen, dass die Anleger bei SMA Solar mit einem blauen Auge davongekommen sind. Gemessen am Tagestief bei 40,96 Euro erscheint der Schlussstand geradezu versöhnlich.
Ein Teil der Investoren wertete Aussagen des Firmenvorstandes für das laufende Jahr positiv und griff auf dem niedrigen Niveau zu. Aus der Chefetage hieß es, man halte an den Erwartungen für 2014 fest. Das große Aber: Dies setze ein "stabiles regulatorisches Umfeld" vor allem in Europa voraus.
SMA Solar hofft jetzt auf die angestrebte Partnerschaft mit der dänischen Danfoss.
Analysten zurückhaltend
Experten reagieren wenig beeindruckt auf die Aussagen des Unternehmens. SMA habe zwar einiges getan, um die Kostenstruktur zu verbessern, schrieb etwa Analyst Stefan Freudenreich von der Investmentbank Equinet. Es blieben aber Zweifel, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichten, um mit dem harten Wettbewerb durch Billig-Hersteller fertig zu werden.
Aus Sicht der LBBW klingt der Ausblick aufgrund der ergänzten Einschränkung auf ein stabiles Umfeld nun vorsichtiger als bisher.
Solarexperte Joachim Zwicky vom Zentrum für Solarmarktforschung äußerte sich im Gespräch mit dem AKTIONÄR ebenfalls zurückhaltend.
Nicht nur im operativen Geschäft, auch was die Charttechnik betrifft, hakt es bei SMA. Der im Dezember 2013 begonnene Aufwärtstrend ist im Tagesverlauf gebrochen worden. Erst der starke Schlussspurt trieb die Aktie wieder über die wichtige Marke von 42 Euro. Kann das Niveau nicht gehalten werden, ist ein Test des letzten Ausbruchsniveaus bei 38 Euro wahrscheinlich.
DER AKTIONÄR empfiehlt weiter, bei SMA Solar an der Seitenlinie zu bleiben.
(Mit Material von dpaAFX)