Die Zahlen 45 und 16 stehen für den Fall, aber auch die Hoffnung von SMA Solar. Zwischen 2014 und 2015 war die Aktie von über 45 Euro auf zwischenzeitlich 16 Euro gerutscht. Gleichzeitig hat SMA aber die Baugruppen seines Solar-Wechselrichtermodells Sunny Boy von 45 auf 16 reduziert, um im Preiskampf zu bestehen.
„Katastrophal“ und wie Apple
Das Fachmagazin Photon ist skeptisch, ob solche Schritte ausreichen. Inverter-Experte Philippe Welter sagte gegenüber dem AKTIONÄR: „Die durch die Partnerschaft mit Danfoss ins Sortiment gekommenen Wechselrichter sind sehr wettbewerbsfähig. Doch die meisten neuen Produkte von SMA Solar sind immer noch katastrophal. Sie sind zu groß und der Wirkungsgrad ist zu gering.“ Die Kunden greifen dennoch zu. Im ersten Quartal lag das Wachstum bei 28 Prozent. „SMA ist wie Apple. Teuer, aber es funktioniert“, so ein Solar-Unternehmer. Auch Capital Stage verwendet wegen der laut CEO Felix Goedhart „hohen Qualität“ am liebsten SMA-Solar-Wechselrichter.
In China kann SMA mit seinen doppelt so teuren Wechselrichtern nicht punkten. Die Zweitmarke von SMA, Zeversolar, floriert dafür in Australien. Mittlerweile erzielt SMA 88 Prozent seiner Umsätze im Ausland.
Bereit für Tesla
Der Preisdruck im klassischen Inverter-Geschäft bleibt hoch. Chancen hat SMA Solar, wenn man nicht nur Wechselrichter, sondern Energiesysteme verkauft. Am 5. Juni meldete man eine Partnerschaft mit Lichtblick, um es für Hausbesitzer einfach zu machen, Solarstrom zu speichern oder per Smartphone zu managen. Auch für die Tesla-Batterie ist SMA gerüstet: „Wir werden eine kompatible Lösung einführen“.
Für Zocker!
Es gibt erste Lichtblicke wie das starke erste Quartal. Auf dem Weg aus der Krise wird es immer wieder Rückschläge geben. Doch Zocker können das derzeitige Momentum im Chart nutzen und einen Trade wagen.
Dieser Artikel ist in der AKTIONÄR-Ausgabe 25/2015 im Rahmen der Titelstory „Reich mit Solar-Aktien“ erschienen.