Mit einer heftigen Gewinnwarnung hat SMA Solar vor knapp zwei Wochen für viel Enttäuschung am Markt gesucht. Eine Erholung lässt beim Wechselrichterspezialisten seitdem auf sich warten. Nun hat das Analysehaus Jefferies das Ziel deutlich gekappt, was die Aktie einmal mehr unter Druck setzt.
Experte Constantin Hesse bleibt für SMA weiter skeptisch. Die Erholung und auch ihr Ausmaß seien derzeit kaum abschätzbar. Zudem rechnet er damit, dass die Auftragsdynamik schwach bleiben würde. Das Kursziel senkte er deutlich von 48 auf 30 Euro, die Einstufung beließ er derweil auf „Hold“.
In den beiden Segmenten Home (Privatkunden) sowie Commercial & Industrial Solutions (Industriekunden, kurz: C&I) erwartet Hesse, dass sich der Auftragseingang erst im vierten Quartal 2024 oder im ersten Quartal 2025 verbessern wird. Darauf hätten Aussagen der wichtigsten europäischen Vertriebspartner auf der Intersolar hingedeutet. Der Bereich Large Scale (Großanlagenbau) bleibe dagegen weiterhin vergleichsweise robust.
Beim Umsatz sollte das Bild ähnlich aussehen. Auch hier präsentieren sich die Bereiche Home sowie C&I weiter schwach. Dies dürfte auch im zweiten Quartal auf die Marge gedrückt haben, da beide Segmente rote Zahlen geschrieben haben dürften, so der Experte. Dies könnte durch das Großkundengeschäft nicht vollständig kompensiert werden.
Hesse bringt es auf den Punkt. Der Großanlagenbau ist und bleibt zwar der Hoffnungsträger bei SMA Solar – vor allem der steigende Energiebedarf durch den Megatrend KI könnte sich hier auszahlen. Allerdings sind die niedrige Nachfrage, die vollen Lager und die schwachen Margen in den anderen Segmenten nicht wegzudiskutieren. Angesichts des miesen Chartbilds und der zahlreichen Risiken sollten Anleger beim SDAX-Titel nicht in das fallende Messer greifen und vorerst an der Seitenlinie bleiben.