Nach der Offerte von General Electric für die deutsche Firma SLM Solutions hat sich Hedgefonds Paul Singer bei SLM eingekauft. Wie aus einer Pflichtmitteilung von den Lübeckern hervorgeht, plant Singer tiefgreifende Veränderungen im Management und der bisherigen Kapitalstruktur des 3D-Drucker-Herstellers.
Singers Pläne
Singer betont, dass seine Investition vorrangig der Umsetzung strategischer Ziele diene. Er strebe den Erwerb weiterer Anteile von SLM an und möchte in Zukunft gezielt Einfluss auf die Besetzung von Verwaltungs-, Leitungs-, und Aufsichtsorganen nehmen.
Doch damit nicht genug: Der Hedgefonds plant eine wesentliche Veränderung der Kapitalstrukturen von SLM Solutions, insbesondere beim Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sowie der Dividendenpolitik.
„Heuschrecke“ Singer
Paul Singer ist bekannt für Spekulationen rund um Übernahmen: So beteiligte sich der Investor unter anderem bei den Übernahmen von Kabel Deutschland durch Vodafone oder dem Pharma-Großhändler Celesio durch McKesson. Sein Ziel: Druck auf den Käufer auszuüben, um letztendlich einen höheren Übernahmepreis zu erzielen.
Inwiefern dies dem Hedgefonds bei SLM Solutions gelingen wird, bleibt offen. Schließlich bietet General Electric bereits das 82-fache EBITDA für die Lübecker. Außerdem genügt dem amerikanischen Konzern eine Mindestannahmequote von 75 Prozent. Singer hält nach der aktuellsten Stimmrechtsmitteilung über 16 Prozent der Anteile – höchstwahrscheinlich baut er diese weiter aus.
Halten
Anleger, die der Empfehlung vom AKTIONÄR gefolgt sind, bleiben mit einem Stopp beim Angebotspreis von 38 Euro dabei. Möglicherweise könnte GE das Angebot noch anheben.