Im Vorfeld der Halbjahreszahlen ist die Aktie von SLM Solutions bereits kräftig unter die Räder gekommen. Mehrere Analysten äußerten sich kritisch für die Lübecker und stuften den TecDAX-Titel ab. Viele Anleger rechneten mit einer bösen Überraschung im Rahmen der Zahlenvorlage. Die bleibt allerdings aus, trotz gedämpfter Erwartungen für Umsatz und EBITDA-Marge.
Schwaches erstes Halbjahr
Im ersten Halbjahr erzielte SLM einen Umsatz von 29,6 Millionen Euro, 14,7 Prozent davon im zweiten Quartal. Dies entspricht auf Halbjahresbasis einem Zuwachs von rund 2,3 Prozent. Zugegeben: Eine Wachstumsstory sieht anders aus. Beim EBITDA müssen die Lübecker ein Verlust von 3,8 Millionen Euro verkraften.
Bei den Zielen für das laufende Jahr gibt sich SLM Solutions verhaltener. Statt 125 Millionen Euro Umsatz plant der Hersteller von 3D-Metalldruckern nun mit Erlösen zwischen 115 bis 125 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge soll sich zwischen elf und 13 Prozent einpendeln. Zuvor hat SLM Solutions eine Spanne zwischen zwölf und 13 Prozent angepeilt. Fakt ist: SLM muss im zweiten Halbjahr auf die Tube drücken, um das Umsatzziel zu erreichen.
Management optimistisch
SLM-Solutions-CFO Uwe Bögershausen blickt optimistisch auf den Auftragsbestand und das Erreichen der Ziele: "Nachdem wir im Laufe des ersten Quartals 2018 im Vergleich zum ersten Quartal 2017 leicht an Umsatz verloren hatten, können wir dank eines starken zweiten Quartals nun Wachstum präsentieren. Wir haben den Umsatzrückgang vollständig aufholen können. Der Blick auf den aktuellen Auftragseingang ist noch erfreulicher: Hier sind wir im Auftragseingangswert im Vergleich zum Vorjahr um rund 16% gewachsen. Auch an der Kostenstruktur haben wir intensiv gearbeitet."
Herausforderndes zweites Halbjahr
Im Idealfall lassen sich die gesteckten Ziele von SLM Solutions noch erreichen. Das wird schwierig bis Ende Dezember. Dennoch konnten die Lübecker mit dem Halbjahresbericht eine größere Enttäuschung abwenden. Daher ist es durchaus möglich, dass die SLM-Solutions-Aktie zur charttechnischen Gegenbewegung ansetzt. Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten was die Erreichung der Jahresziele angeht, sollten Anleger vorerst an der Seitenlinie verharren.