Die anhaltende Kursschwäche bei der Aktie von SLM Solutions hat es bereits angedeutet: Beim 3D-Drucker-Hersteller läuft es einfach nicht rund. Nun die bittere Gewissheit: Die Lübecker streichen die Jahresziele zusammen. Darüber hinaus wird Unternehmenssprecher und CFO Uwe Bögershausen seinen im Jahr 2019 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Im freundlichen Gesamtmarkt bricht die Aktie rund 15 Prozent auf neue Rekordtiefs ein.
Enttäuschendes Geschäftsjahr
"Für das Geschäftsjahr 2018 erwarten wir nunmehr einen Konzernumsatz im Bereich zwischen 90 Millionen und 100 Millionen Euro, was einem Wachstum von neun bis 21 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017 entsprechen würde", so der scheidende CFO Bögershausen. Zuvor kalkulierte SLM Solutions mit einem Jahresumsatz von 115 Millionen bis 125 Millionen Euro. Auch bei der EBITDA-Marge dämpfen die Lübecker die Erwartungen – SLM Solutions stellt nun eine positive EBITDA-Marge im einstelligen Bereich in Aussicht. Zuvor prognostizierte das Unternehmen eine Marge zwischen elf und 13 Prozent.
Equinet sieht Schwarz
Nach der Prognosesenkung und dem Wechsel im Vorstand haben sich bereits erste Analysten zu Wort gemeldet. Während Hauck & Aufhäuser unverändert die Titel mit "Buy" einstuft und das Kursziel auf 33,00 Euro taxiert, trauen die Analysten von Equinet der SLM-Solutions-Aktie neue Tiefstände zu. Cengiz Sen hat die Papiere auf "Sell" belassen, das Kursziel jedoch massiv von 15 Euro auf lediglich 4,08 Euro zusammengestrichen. Besorgniserregend sei laut Cengiz, dass SLM die schwache Umsatzentwicklung mit der Produktlinie SLM 800 nicht kompensieren könne mit dem "Brot-und-Butter"-Geschäft mit den Anlagen SLM 280/500.
Seitenlinie
Ausgehend vom Rekordhoch bei 49,70 Euro Anfang Januar 2018 hat die SLM-Solutions-Aktie rund 75 Prozent an Wert verloren. Nach wie vor ist Hedgefonds Elliott unter der Leitung von Paul Singer beim 3D-Drucker-Hersteller an Bord. Er wollte im Übernahmeprozess durch General Electric einen höheren Kaufpreis erzwingen. Seinen Willen konnte Singer jedoch nicht durchdrücken. Stattdessen hat sich die amerikanische Industrie-Ikone die schwedische Arcam und Concept Laser aus dem fränkischen Lichtenfels einverleibt. Elliott dürfte die fundamentale Entwicklung bei den Lübeckern nicht gefallen.
Es bleibt spannend, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickelt. Aufgrund des massiv angeschlagenen Chartbildes sowie der schwachen Geschäftsentwicklung in einem Zukunftsmarkt rät DER AKTIONÄR vorerst, an der Seitenlinie zu verharren.