Sixt traut sich nach dem schwierigen und von der Coronakrise stark beeinträchtigten Jahr derzeit noch keine Prognose für 2021 zu. Im vergangenen Jahr bekam der Mobilitätsdienstleister die Pandemie-Folgen deutlich zu spüren. Analysten hatten im Schnitt aber mit noch etwas schlechteren Zahlen gerechnet. Reicht die Kraft für ein frisches Kaufsignal?
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Während der Konzernumsatz 2020 um rund 39 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro absackte, musste Sixt beim Vorsteuerergebnis (EBT) wie erwartet ein dickes Minus verkraften. Hier stand am Ende ein Verlust von 81,5 Millionen Euro zu Buche, nachdem der Konzern ein Jahr zuvor noch einen Vorsteuergewinn von 308,2 Millionen Euro erwirtschaftet hatte. Auch das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen war mit minus 98,8 Millionen Euro klar negativ, nach einem Überschuss von 225,3 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Zahlen verstehen sich der Mitteilung zufolge jeweils ohne Berücksichtigung des nicht fortgeführten Geschäftsbereichs Leasing. Alles in allem ist der Konzern damit etwas besser durch das Jahr gekommen als gedacht.
Eine Prognose für das laufende Jahr bleibt sixt vorerst schuldig. Derzeit sei nicht absehbar, wann die Nachfrage nach Mobilitätsdienstleistungen wieder an Dynamik gewinnen werde und in welchem Umfang touristische Reisen in diesem Jahr möglich sein werden, hieß es zur Begründung. “Auch wenn die aktuelle Situation in unserer Branche weiterhin von hohen Unsicherheiten geprägt ist, bin ich dennoch vorsichtig optimistisch, dass wir nach dem Ende von Kontaktverboten und Reiserestriktionen wieder in einen Wachstumsmodus kommen werden und an unsere Erfolgsgeschichte vor Corona anknüpfen können”, so der scheidende Konzernchef Erich Sixt. Nach der ordentlichen Hauptversammlung am 16. Juni wird der langjährige CEO im Alter von 76 Jahren sein Vorstandsmandat niederlegen und das Ruder an seine Söhne Alexander und Konstantin Sixt, die bereits seit 2015 dem Vorstand angehören, übergeben.
Die Zahlen belegen die hohe Anpassungsfähigkeit des Sixt-Geschäftsmodells und das erfolgreiche Krisenmanagement. Besonders wichtig: Der Mobilitätsdienstleister hat die Krise genutzt, um strategisch bedeutsame Akquisitonen vorzunehmen, sich personell substanziell zu verstärken, neue strategische Partnerschaften zu schließen und seine Marktposition international auszubauen.
Die erste Jahreshälfte 2021 dürfte operativ ebenfalls noch recht holprig werden, im weiteren Jahresverlauf sollte sich das Geschäftsumfeld aber verbessern. Traditionell erwirtschaftet Sixt im saisonal starken dritten Quartal rund die Hälfte des operativen Jahresergebnisses. Ein zentraler Wachstumstreiber für den Mobilitätsdienstleister bleibt der US-Markt. Hier bietet sich dem Konzern nach einem “reopening” des öffentlichen Lebens enormes Potenzial. Wird diese Karte von den Investoren gespielt, dann dürfte der Ausbruch aus der mehrwöchigen Seitwärtsbewegung nach oben gelingen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot mit Hebel auf dieses Szenario.
(Mit Material von dpa-AFX)
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