Silber ist praktisch in Vergessenheit geraten. Kaum jemand spricht mehr über den kleinen Bruder von Gold. Doch die Anzeichen mehren sich, dass das Edelmetall bald eine Renaissance erleben könnte. Vor allem auf dem Terminmarkt gibt es eine Entwicklung, die Anleger im Auge haben sollten.
Silberanleger wissen es: Steigt der Silberpreis, dann springen auch die großen Spekulanten, also die Hedge-Fonds, auf den fahrenden Zug auf. Die Netto-Longposition der Spekulanten an den Terminmärkten erhöht sich. Fällt der Silberpreis jedoch, verlieren die Spekulanten schnell das Interesse. Die Longposition schmilzt zusammen. Doch die COT-Daten von vergangenem Freitag offenbaren etwas, dass es in den vergangenen Jahren noch nicht gegeben hat: die Hedge-Fonds wechseln unterm Strich auf die Shortseite.
(blau: Netto-Position der Spekulanten; gold: Silberpreis in US-Dollar je Unze)
Auf den ersten Blick mag das ein alarmierendes Zeichen sein. Doch aus antizyklischer Sicht ist es genau das Gegenteil. In der Vergangenheit war es stets so, dass eine niedrige Netto-Longposition der Spekulanten einen Einstiegszeitpunkt signalisiert hat, eine hohe Netto-Longposition jedoch zur Vorsicht mahnte. Die aktuelle Extrempositionierung ermöglicht daher antizyklisch agierenden Investoren ein gutes Chance/Risiko-Verhältnis auf der Longseite.