Neben Digitalen Industrien und Intelligenter Infrastruktur gehört auch das Zuggeschäft nach dem Umbau weiter zu den Kerngeschäften von Siemens. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn arbeitet der Konzern hier an der Entwicklung von Wasserstoffzügen. Es könnte ein Milliardengeschäft rund um den Megatrend entstehen.
Ab 2024 soll ein Mireo Plus von Siemens mit einem umgerüsteten Wasserstoffantrieb im Raum Tübingen in den Probebetrieb gehen. Der Zug soll eine Reichweite von 600 Kilometern haben und dank einer Wasserstofftankstelle von der Deutschen Bahn binnen 15 Minuten aufgetankt sein – ebenso schnell wie ein Dieselzug, die Leistungsdaten sollen denen eines strombetriebenen Zugs entsprechen und Dieselfahrzeugen überlegen sein.
„Die klimafreundliche Verkehrswende ist möglich“, sagte Bahn-Vorstandsmitglied Sabina Jeschke. 1.300 Dieseltriebzüge muss der Konzern ersetzen, um wie angestrebt in 30 Jahren klimaneutral unterwegs zu sein. Für Siemens winkt ein Milliardengeschäft. „Wir sehen in Europa ein Marktpotenzial von 10.000 bis 15.000 Triebzügen, die in den nächsten zehn bis 15 Jahren ausgetauscht werden“, so Siemens-Mobility-Chef Michael Peter zu Reuters. Bei Kosten von fünf bis zehn Millionen Euro je Mireo Plus ergibt das „in Europa ein Marktpotenzial von 50 Milliarden bis 150 Milliarden Euro.“
Die Brennstoffzelle dürfte eine wesentliche Rolle bei der Verkehrswende spielen. Gerade bei Zügen könnte die Technologie ihre Vorteile ausspielen. Siemens ist hier gut positioniert, um vom potenziellen Megatrend zu profitieren. Anleger bleiben bei der Aktie unverändert an Bord.