Der Umbau des Industrieriesen Siemens geht weiter. Laut einem Medienbericht will der DAX-Konzern die Zahl der Industriesparten von fünf auf drei reduzieren. Noch in diesem Jahr soll die neue „Vision 2020“ umgesetzt werden. Siemens-Chef Joe Kaeser treibt damit seine Strategie voran, den Konzern zu einer Art Flottenverband umzustrukturieren.
Die Medizintechnik firmiert als Siemens Healthineers bereits eigenständig an der Börse, die Windkraft wurde mit Gamesa fusioniert und die Mobilitätssparte soll mit Alstom zusammengelegt werden. Doch Kaeser hat damit noch lange nicht genug. Laut dem Manager Magazin sollen aus den fünf verbleibenden Industriedivisionen künftig drei werden. Diese bekommen dann zudem höhere Margenziele verordnet.
Im Fokus steht dabei auch die Vorzeigesparte Digitale Fabrik. Diese soll mit der Prozessautomatisierung zusammengelegt werden. Zerschlagen könnte hingegen das Energiemanagement werden. Während die Stromverteilnetze mit den hochprofitablen intelligenten Netzen zur Gebäudetechnik zählen dürften, würden die Hochspannungsnetze der kriselnden Kraftwerkssparte zugeordnet. Langfristig soll es laut Kaesers Vorstellung ohnehin nur noch zwei Siemens-Teile geben: Einerseits der industriell ausgerichtete Teil rund um Fabrik- und Gebäudeautomation, andererseits die Medizintechniksparte Siemens Healthineers.
Sinnvoller Umbau
Es macht Sinn, dass Siemens sich mehr und mehr vom Konglomerat entfernt und den einzelnen Bereichen mehr Eigenständigkeit zuspricht. Die Neustrukturierung könnte sich vor diesem Hintergrund auszahlen. Vor allem die Digitale Fabrik verspricht eine glänzende Zukunft. Sobald sich der Gesamtmarkt wieder aufhellt, dürfte die Siemens-Aktie wieder anziehen. Anleger bleiben an Bord.