Im freundlichen Marktumfeld hat die Siemens-Aktie am Donnerstag die 90-Euro-Marke zurückerobert. Trotz der anhaltenden Sorgen wegen des Handelskriegs zwischen den USA und China und der Angst vor einer Rezession hat sich der DAX-Titel damit weiter von den jüngsten Tiefs entfernt. JPMorgan sieht noch viel Potenzial – es gibt aber einen Wermutstropfen.
Die US-Bank sieht den fairen Wert von Siemens bei 120 Euro. Das entspricht ausgehend vom aktuellen Niveau einem Kurspotenzial von 33 Prozent. Entsprechend lautet das Votum „Overweight“. Doch trotz der positiven Aussichten hat JPMorgan den Industriekonzern von der „European Best Equity Overweight Ideas“-Liste gestrichen.
Für nachhaltige Entwarnung ist es bei Siemens noch zu früh. Mit seiner pessimistischen Prognose nach den Quartalszahlen hat der Konzern selbst dafür gesorgt, dass die Anleger vorsichtiger geworden sind. Der Ausblick hat klar gezeigt, dass Siemens stark betroffen wäre, sollte der Handelskrieg noch weiter eskalieren und sich die Rezessionsängste bewahrheiten.
Bei Siemens fehlt aktuell die Fantasie für einen Neueinstieg. Langfristig ist der Konzern mit Digitale Fabrik und Intelligenter Infrastruktur zwar gut aufgestellt, doch kurzfristig gibt es spannendere Werte. Anleger bleiben deshalb vorerst weiter an der Seitenlinie.