Es läuft gut bei Siemens im Dezember. Nachdem die Aktie des Industriekonzerns im bisherigen Jahresverlauf mit Problemen zu kämpfen hatte, steht der erneute Sprung über die 120-Euro-Marke nun unmittelbar bevor. Auch bei den Analysten kehrt die Zuversicht zurück. Konzernchef Joe Kaeser findet derweil klare Worte zur Kritik am Umbau.
Das Investmenthaus Mainfirst hat Siemens von „Neutral“ auf „Outperform“ hochgestuft und ein Kursziel von 130 Euro angegeben. Die negativen Aspekte, wie die Probleme in der Energiesparte, seien nach der Veröffentlichung des Ausblicks für das kommende Geschäftsjahr inzwischen nahezu eingepreist. Zum wichtigen Kurstreiber werde wohl der bevorstehende Kapitalmarkttag zum Börsengang der Gesundheitssparte.
Joe Kaeser hat derweil erneut Stellung zu den geplanten Sparmaßnahmen in der Kraftwerkssparte genommen. Auch wenn hier zuletzt wieder neue Aufträge vermeldet wurden, sind die langfristigen Aussichten schlecht - aufgrund der Energiewende geht die Nachfrage nach großen Turbinen deutlich zurück. Kaeser fordert Betriebsrat und IG Metall nun dazu auf, den Widerstand gegen die Verhandlungen über Stellenabbau und Werksschließungen aufzugeben. Der CEO betonte, dass Siemens in anderen Bereichen 12.000 bis 15.000 Stellen schaffen wolle. Zudem stört er sich daran, dass die Arbeitnehmervertreter inzwischen zwar mit dem Vorstand über die Pläne sprechen würden – die Gespräche aber nicht als Verhandlungen bezeichnen würden, lediglich um frühere Aussagen nicht korrigieren zu müssen.
Starke Aussichten
Die Siemens-Aktie blickt auf ein schwieriges Jahr zurück. 2018 sollte es aber wieder besser laufen. Der Umbau dürfte sich auszahlen. Mit dem Börsengang der Medizintechniktochter Healthineers und der glänzenden Entwicklung in der Vorzeigesparte Digitale Fabrik bietet der DAX-Konzern viel Fantasie. Anleger bleiben an Bord, auch das Chartbild hat sich wieder deutlich aufgehellt.