Im schwachen Marktumfeld zu Jahresbeginn geraten die Papiere von Siemens und der Abspaltung Siemens Energy am Mittwoch besonders stark unter Druck. Grund für die Kursverluste von knapp vier respektive mehr als fünf Prozent ist ein skeptischer Kommentar von Barclays zur gesamten Investitionsgüterbranche in Europa.
Nach der Jahresendrally würden die Aktien in dem Sektor mittlerweile ein beschleunigtes Gewinnwachstum einpreisen, so Analyst Vladimir Sergievskiy. Er rechnet für 2024 allerdings nur mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von lediglich drei Prozent und durchwachsenen Margentrends.
Entsprechend zeigt er sich für die beiden Aktien aus der Siemens-Familie eher verhalten gestimmt. Sergievskiy beließ das Kursziel bei 124 Euro und die Einstufung auf „Underweight“. Bei Siemens Energy lautet sein Votum zwar nach wie vor „Overweight“, dafür senkte er hier das Ziel von 19 auf 15 Euro.
Sowohl Siemens als auch Siemens Energy kommen angesichts der Worte in der Barclays-Studie unter Druck. Allerdings sind die Voraussetzungen deutlich unterschiedlich. Siemens Energy blickt auf ein Horrorjahr zurück und hat die Probleme mit der Windtochter Gamesa noch immer nicht gelöst. DER AKTIONÄR bleibt hier deshalb vorsichtig. Anders dagegen Siemens, die Aktie ist zuletzt auf ein Rekordhoch geklettert. Nach der Megarally ist eine Verschnaufpause inzwischen überfällig, Anleger können hier weiter an Bord bleiben. Der Konzern bleibt langfristig ein Profiteur der Digitalisierung.