Die Siemens-Aktie hat in dieser Woche erstmals wieder dreistellige Kurse erreicht. Am Donnerstag zählt der Industriekonzern allerdings zu den schwächsten Werten im DAX, nachdem Morgan Stanley das Kursziel für die Aktie gesenkt hat. Derweil wurden am Mittwoch erste Details zum Börsengang der Energiesparte bekannt – diese soll künftig als Siemens Energy firmieren.
Mit dem Namen Siemens Energy wählt Siemens den Favoriten der Mitarbeiter und entscheidet sich gegen einen Kunstnamen. „Der neue Name gibt den Kunden auch ein sicheres Gefühl, da er prägnant und deutlich vermittelt, was Siemens Energy macht und wofür das Unternehmen steht“, so Lisa Davis, die scheidende Co-Chefin der Sparte Gas and Power – also dem Bereich, der den Kern des künftigen Unternehmens bilden wird.
Spätestens im September 2020 soll die Tochter separat an der Börse sein. Für den Hauptsitz wird derzeit München favorisiert. Siemens will nach der Abspaltung maximal 49 Prozent der Anteile behalten. Der Rest soll an die eigenen Aktionäre gehen. Die Zahlen dazu sind beeindruckend: 88.000 Mitarbeiter sorgen für einen Umsatz von 27 Milliarden Euro – bei einem Auftragsbestand von etwa 70 Milliarden Euro. Das macht Siemens Energy zu einem klaren DAX-Kandidaten.
Am Donnerstag hat Morgan Stanley sein „Overweight“-Votum für Siemens bestätigt, das Kursziel aber von 122 auf 113 Euro gesenkt – die Konsenserwartungen für den Gewinn seien zu hoch. Das bringt die Aktie nach dem Sprung über die 100-Euro-Marke wieder unter Druck. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Konglomerate sind an der Börse derzeit weniger gefragt als spezialisierte Konzerne. Anleger können weiter abwarten.