Nach den schwachen ABB-Zahlen warten Siemens-Anleger gespannt auf kommenden Donnerstag, den 1. August. Dann präsentiert der DAX-Konzern seine Quartalsergebnisse. Im Vorfeld kann Siemens nun den Zuschlag für ein lukratives Energieprojekt vermelden. Auftraggeber ist ausgerechnet der US-Marinestützpunkt Guantánamo.
Bekannt ist Guantánamo vor allem für das umstrittene Strafgefangenenlager. Dieses wurde nach den Anschlägen vom 11. September 2001 errichtet. Allerdings ist die Militärbasis wesentlich größer und älter. Das US-Verteidigungsministerium hat nun mitgeteilt, dass Siemens für die geplanten Arbeiten im Bereich Energieeffizienz knapp 829 Millionen Dollar zufließen werde.
Der Großauftrag spielt Siemens vor den Zahlen in die Karten. Es zeigt zudem, dass die Kritik von Konzernchef Joe Kaeser an US-Präsident Donald Trump aktuell keine Auswirkungen auf das Geschäft hat. Wenn sogar das Verteidigungsministerium selbst weiter an Siemens Aufträge vergibt, dann dürfte auch auf Unternehmen kein Druck von der Trump-Regierung ausgeübt werden.
Die Siemens-Aktie hält sich aktuell knapp über der 100-Euro-Marke. Entscheidend wird nun, wie die Zahlen ausfallen. Aufgrund von Konjunkturrisiken und Handelskrieg ist durchaus Vorsicht geboten. Neueinsteiger sollten im Vorfeld deshalb abwarten. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 86 Euro.