Siemens-Chef Joe Kaeser steht derzeit vor allem wegen der Morddrohungen gegen ihn in den Schlagzeilen. Sein umfassender Umbau des Industrieriesen schreitet derweil weiter voran. Im Aktienkurs spiegeln sich die Chance der neuen Strategie aber noch nicht wieder. Inzwischen notiert der DAX-Titel sogar wieder zweistellig – vor allem die Entwicklung bei einer Tochter belastet.
Mehr als zehn Prozent hat die Aktie von Siemens Healthineers seit Donnerstagnachmittag verloren. Das geht auch an der Mutter Siemens nicht spurlos vorüber. Zur Einordnung: Siemens Healthineers kommt nach dem Rücksetzer noch auf eine Marktkapitalisierung von 35 Milliarden Euro. Siemens hält noch 85 Prozent an der Tochter. Der zehnprozentige Rücksetzer hat damit auch den DAX-Konzern etwa 3,2 Milliarden Euro gekostet.
Kein gutes Zeichen
Insgesamt kommt Siemens derzeit noch auf einen Börsenwert von 85 Milliarden Euro. Rechnet man den Wertverlust der Healthineers-Beteiligung um, hat allein die Angst vor verfehlten Zielen der Tochter die Siemens-Aktie rund vier Prozent an Wert gekostet.
Sollten der Medizintechnikkonzern tatsächlich wie befürchtet seine Ziele verfehlen, dürfte der Abverkauf weitergehen – auch die Siemens-Aktie könnte dann Probleme bekommen. Zumal es zuletzt bereits Gerüchte gab, dass Siemens selbst die Erwartungen verfehlen könnte.
Charttechnisch sieht es bei Siemens nicht gut aus. Die Aktie ist unter die 200-Tage-Linie und die Unterstützung bei 101,50 Euro gefallen. Langfristig stimmen die Aussichten beim DAX-Konzern zwar noch immer. Aktuell bestehen durch die Konjunktursorgen aber einige Risiken. Neueinsteiger sollten deshalb vorerst abwarten.