Nach dem Umbau setzt Siemens neben der Digitalen Fabrik künftig vor allem auf den Bereich Smart Infrastructure. Hier werden Gebäudetechnik und Energiemanagement gebündelt. Die Sparte gilt als sehr zukunftsträchtig und soll bis zu 15 Prozent Umsatzrendite bringen. Geführt wird sie von Matthias Rebellius als COO – noch ist dieser zuständig für die Gebäudetechnik selbst.
Siemens produziert in der Gebäudetechnik bislang Anlagen und Software zur Steuerung von Heizung, Licht oder auch Sicherheit. Vor dem Zusammenschluss mit dem Energiemanagement zeigt sich Rebellius hierfür optimistisch. Im nächsten Jahr werde die Bauindustrie um drei Prozent steigen, so der Manager. „Wir wollen einen Prozentpunkt über dem Markt liegen.“ So sollen Marktanteile gegen Wettbewerber wie Honeywell oder Johnson Controls gewonnen werden.
Zum Wachstum sollen auch Zukäufe beitragen. „Jeder schaut sich nach Gelegenheiten um“, sagte Rebellius. „Wir sind ein Unternehmen mit einer guten, soliden Basis, um hier und dort etwas zu ergänzen.“ Auch größere Übernahmen seien demnach möglich, nachdem im Geschäftsjahr 2017/18 erstmals seit längerer Zeit drei kleinere Zukäufe getätigt wurden.
Halteposition
Smart Infrastructure steht neben der Digitalen Fabrik für die künftige ertragsstarke Siemens. Die Strategie ist sinnvoll und dürfte Erfolg versprechen. Aktuell belasten aber die Kraftwerkskrise und der langwierige Umbau. Die Aktie hängt deshalb seit Wochen im Bereich der 100-Euro-Marke fest. Siemens ist deshalb lediglich eine Halteposition mit Stopp bei 95 Euro.