Trotz der guten operativen Aussichten bei Siemens ist die Aktie in den vergangenen Tagen unter Druck geraten. Jetzt wurde bekannt, dass der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater eine Short-Position in Höhe von rund einer Milliarde Dollar gegen den Industriekonzern eingegangen ist.
Investmentguru und Hedgefonds-Gründer Ray Dalio ist bei Siemens die größte Short-Position Bridgewaters auf europäische Aktien eingegangen. Er setzt damit auf weiter fallende Kurse der DAX-Aktie. Insgesamt ist Bridgewater in den vergangenen Wochen Wetten gegen europäische Aktien im Wert von gut 14 Milliarden Dollar eingegangen. Unter anderem stehen auch italienische Unternehmen wie die Intesa Sanpaolo, Enel oder Eni im Visier des Shortsellers.
Dalio erwartet, dass der Aktienmarkt bereits die Schwelle des Rallye-Höhepunktes überwunden hat. Darauf würden das starke US-Wirtschaftswachstum sowie die guten Arbeitsmarktzahlen hindeuten. Auch die Ankündigung eines Konjunkturpakets durch die Trump-Administration und die damit verbundene Ausgabe von Treasuries hätten dazu beigetragen: „Die Reaktion der Fed auf diese Ereignisse und die Zahl der Zinserhöhungen werden für uns sehr wichtig sein“, so Dalio. „Wir beobachten das genau.“ Er sieht zudem das Risiko einer Rezession in den nächsten 18 bis 24 Monaten ansteigen.
Keine Angst
Die Short-Attacke von Bridgewater könnte erklären, warum die Siemens-Aktie in den vergangenen Tagen enttäuscht hat. Anleger sollten aber keine Angst vor dem Shortseller haben. Mit dem anstehenden Börsengang von Healthineers, der Zugfusion mit Alstom und der Vorzeigesparte Digitale Fabrik ist das Unternehmen gut gerüstet für die Zukunft. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.