Der Technologiekonzern Siemens hat am Donnerstagmorgen die Zahlen zum dritten Geschäftsquartal vorgelegt und dabei deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Das lag vor allem an einem höheren Ergebnisbeitrag aus der Sparte "Digital Industries", wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis der Industriegeschäfte (Ebita) stieg daher um acht Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Einsparungen wirkten ebenfalls positiv. Analysten hatten hier mit einem Rückgang gerechnet.
Die Corona-Pandemie belastete aber die Auftragslage, das Neugeschäft ging in den drei Monaten per Ende Juni um sieben Prozent auf 14,4 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz nahm um fünf Prozent auf 13,5 Milliarden Euro ab. Auch hier schnitt Siemens besser ab als befürchtet. Wegen hoher Verluste beim Windanlagenbauer Gamesa sowie einer höheren Steuerquote brach der Nettogewinn von rund eine Milliarde auf 539 Millionen Euro ein.
„Trotz der weiterhin sehr ernsten, globalen Pandemie halten wir erfolgreich Kurs und konnten im dritten Quartal eine überzeugende operative Performance abliefern“, sagte Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG. „Zugleich treiben wir die Neuausrichtung unseres Unternehmens konsequent voran. Die Strategie Vision 2020+ greift und das Beispiel der Healthineers ist Zeugnis für die strategische und transformatorische Kraft, die darin steckt.“
Siemens erwartet, dass die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie die Finanzergebnisse im vierten Quartal des Geschäftsjahrs weiter stark beeinträchtigen werden. Allerdings können die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und ihr Einfluss auf Siemens nach wie vor nicht zuverlässig eingeschätzt werden. Zugleich bestätigte Siemens, dass man an der Abspaltung und dem Börsengang von Siemens Energy vor dem Ende des Geschäftsjahrs 2020 festhält.
Die Aktie von Siemens hat seit dem Corona-Tief Mitte März zuletzt deutlich zulegen können. Mittlerweile notiert das Papier nur noch knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 119,90 Euro. Anleger bleiben an Bord und lassen ihre Gewinne weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)