Die Talfahrt des Industrieriesen General Electric hält nach wie vor an. Nach den deutlichen Verlusten im vergangenen Jahr ist die Aktie auch im laufenden Jahr der größte Verlierer im Dow Jones. Bei den Quartalszahlen, die am 20. April präsentiert werden, muss der neue Konzernchef John Flannery nun beweisen, dass der Umbau auf dem richtigen Weg ist.
Im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahrs musste GE vor allem aufgrund von Abschreibungen einen Verlust von zehn Milliarden Dollar verkraften. Die Prognose für 2018 wurde allerdings bestätigt. Umso wichtiger werden nun die Zahlen für die ersten drei Monate. Sollte sich die Serie an Enttäuschungen fortsetzen, wäre das nicht nur ein Rückschlag für Flannery. Der Konzern würde auch seinen einst guten Ruf weiter schädigen, das Vertrauen der Anleger würde weiter schwinden.
In den vergangenen Wochen haben die Analysten ihre Erwartungen für GE bereits deutlich nach unten angepasst. Anleger sollten dennoch genau auf die Zahlen schauen, um nicht erneut eine unliebsame Überraschung zu erleiden. Für das erste Quartal erwarten die Experten einen Umsatz von 27,5 Milliarden Dollar und ein Ergebnis je Aktie von 0,12 Dollar. Der operative Gewinn (EBITDA) soll 2,55 Milliarden Dollar betragen.
An der Seitenlinie bleiben
GE hat nach wie vor mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Umbau von Flannery auszahlt. Anleger sollten vor den Zahlen nicht den Fehler machen, die Aktie blind zu kaufen, weil sie zuletzt deutlich gefallen ist. Wegen des schwachen Chartbilds und weiterhin drohender böser Überraschungen auf der Finanzseite ist das Chance-Risiko-Verhältnis noch immer schwach. Die Devise lautet: „Nicht in das fallende Messer greifen.“