Die Talfahrt bei General Electric sucht ihresgleichen. Knapp 50 Prozent hat die Aktie des Industriekonzerns seit Anfang 2017 verloren – bei einer Marktkapitalisierung von noch immer 120 Milliarden Euro ein enormer Kurssturz. Am Mittwoch hat GE nun Zahlen präsentiert. Alleine im vierten Quartal steht ein Verlust von zehn Milliarden Dollar zu Buche.
Ein großer Teil des milliardenschweren Minus sind allerdings einmalige Abschreibungen. Belastungen aus dem Versicherungsgeschäft, Abschreibungen in der Finanzsparte und die US-Steuerreform trafen den ohnehin angeschlagenen US-Konzern mit voller Wucht. Doch auch im Tagesgeschäft lief es nicht rund. Die Erlöse sanken im vierten Quartal um fünf Prozent auf 31,4 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis je Aktie lag mit 1,15 Dollar am unteren Ende der Erwartungen.
Positiv: GE hat die Prognose für 2018 bestätigt. Dank Luftfahrt- und Medizintechnik sowie Kostensenkungen von zwei Milliarden Dollar soll die Talfahrt ein Ende finden. Unwahrscheinlich ist dagegen eine Aufspaltung des Konzerns. Vorstandschef John Flannery sei wohl missverstanden worden, als Gerüchte über eine Zerschlagung laut wurden, so Alec Burger, der Chef der Flugzeugfinanzierungs-Sparte GECAS: „Johns Äußerungen bezogen sich nicht auf eine Aufspaltung von GE, sondern auf andere Strukturierungs-Alternativen.“
Auf der Watchlist
Die Probleme in den Energiesparten und die strukturellen Schwächen des Konzerns sind noch nicht behoben. Ähnlich wie bei den milliardenschweren Einmalbelastungen ist nach dem Kurssturz aber bereits viel eingepreist. Im kommenden Jahr sollte GE zudem wieder Milliardengewinne einfahren. Mutige können die Aktie auf die Watchlist setzen. Anleger sollten aber nicht in das fallende Messer greifen, weitere Rücksetzer einkalkulieren und zunächst abwarten, ob die Marke bei 18,00 Dollar nachhaltig überwunden wird.