Das enttäuschende Börsenjahr 2018 traf die großen Industriekonzerne mit voller Wucht. Konglomerate waren an der Börse kaum gefragt. Auch ABB kam deutlich unter die Räder und verlor rund 25 Prozent an Wert. Beim Management führte das zum Umdenken, im neuen Jahr soll nun alles besser werden – in jedem Fall können sich Aktionäre über einen Geldregen freuen.
Seit Jahren forderte der aktivistische Investor Cevian, dass ABB die Stromnetze abspaltet. Nach dem Kurssturz im vergangenen Jahr wurden die Schweden dann erhört. Für bis zu 7,8 Milliarden Dollar werden 80,1 Prozent der Power-Grids-Sparte an Hitachi verkauft. Da ABB finanziell gut ausgestattet ist, soll der Erlös in vollem Umfang an die Aktionäre fließen. Offen ist lediglich noch die Art und Weise des Geldregens.
Trotz der Sonderausschüttung bleibt ABB liquide, um nach der Abspaltung wieder in den Wachstumsmodus zu schalten. Mit Robotik, Automation und Energiemanagement rücken die zukunftsträchtigen Märkte in den Fokus. Hier ist auch ausreichend Geld für Übernahmen vorhanden, mit der einfacheren Struktur sollen zudem Kosten gespart werden.
Watchlist
Es tut sich was bei ABB. Nach Jahren der Stagnation will der Konzern endlich angreifen. Dank der starken Marktposition beispielsweise bei der Industrie 4.0 ist hier durchaus Potenzial vorhanden, das ausgebaut werden kann. Hinzu kommt die anstehende Sonderausschüttung. Anleger setzen ABB nun wieder auf die Watchlist, warten aber ein Kaufsignal ab.