Erstmals seit drei Jahren hat der Schweizer Industriekonzern ABB wieder ein Gewinnwachstum verzeichnet. Dank des anhaltenden Sparkurses und den Erlösen aus Bereichsverkäufen wurde das Übergangsjahr 2017 beim Siemens-Rivalen erfolgreich abgeschlossen. Für die Zukunft zeigt sich Konzernchef Ulrich Spiesshofer zuversichtlich.
Im vierten Quartal hat die strategische Neuausrichtung des Konzerns jedoch auf das Ergebnis gedrückt. ABB verdiente unter dem Strich nur noch 393 Millionen Dollar – im Vorjahr waren es noch 425 Millionen Dollar. Der Umsatz legte von Oktober bis Dezember um drei Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar zu. Probleme gibt es nach wie vor beim Auftragseingang – der Bestand lag zum Ende des Jahres bei 22,4 Milliarden Dollar nach 23,0 Milliarden Dollar Ende 2016.
Die Aktionäre sollen trotz des schwachen vierten Quartals vom Gewinnwachstum profitieren. ABB kündigte an, die Dividende um zwei Rappen auf 0,78 Schweizer Franken zu erhöhen – das entspricht einer Rendite von rund 3,7 Prozent. „Dank des Momentums aus 2017 sind wir gut unterwegs, um in der sich verbessernden Marktsituation profitabel zu wachsen“, zeigte sich CEO Spiesshofer optimistisch. Er bestätigte die mittelfristigen Ziele: Für den Zeitraum 2015 bis 2020 peilt ABB im Schnitt ein jährliches Umsatzwachstum von drei bis sechs Prozent und eine Betriebsgewinnmarge von elf bis 16 Prozent an. Gegenwärtig liegt diese bei 12,1 Prozent.
Dabeibleiben
Die Zahlen von ABB lagen leicht unter den Erwartungen. Entsprechend reagiert die Aktie im frühen Handel mit einem kleinen Minus. Allerdings sollten die erhöhte Dividende und der optimistische Ausblick im freundlicheren Marktumfeld zeitnah für die Trendwende sorgen. Die Schweizer befinden sich wieder auf Wachstumskurs und gelten als einer der größten Profiteure des Automationstrends in der Industrie. Anleger bleiben dabei, Neueinsteiger können den Rücksetzer nutzen und zugreifen.