Ein Kommentar von Alfred Maydorn: Es ist schon bemerkenswert, dass ausgerechnet der vermeintliche Langweiler Siemens den DAX wieder auf Kurs bringt. Nach sehr guten Zahlen und einer zum wiederholten Male angehobenen Jahresprognose legt die Aktie um rund vier Prozent zu und ist als DAX-Schwergewicht hauptverantwortlich für die Erholung des deutschen Aktienmarktes. Der Siemens-Anstieg allein macht 35 DAX-Punkte aus.
Tesla enttäuscht – schon wieder
Tesla hingegen hat mal wieder mit seinen Zahlen enttäuscht. Während der Umsatz im zweiten Quartal mit 1,56 Milliarden Dollar die Prognosen von 1,62 Milliarden Dollar nur knapp nicht erreichte, fiel der Verlust pro Aktie mit 1,06 Dollar mehr als doppelt so hoch aus wie die von den Analysten prognostizierten 0,52 Dollar. Das ist natürlich wieder ein gefundenes Fressen für die Tesla-Kritiker.
Aber auch die Tesla-Optimisten, zu denen bekanntlich auch ich gehöre, können zufrieden sein. Denn Tesla hat mittlerweile nicht nur die Produktion im Griff, sondern auch die Design-Entwicklung des Tesla 3 abgeschlossen und bereits erste Produktionsanlagen fertiggestellt.
Elon Musk hat´s umgehauen
Und dann hatte Elon Musk – wie gewohnt – noch eine knackige Ankündigung parat: Man sei bei der Entwicklung des Autonomen Fahrens weiter als gedacht, die neue Technologie habe „ihn umgehauen“, so Musk wörtlich. Und was ihn schon umhaue, das werde auch andere mehr als begeistern. Konkreter wurde er allerdings – leider – nicht, bzw. noch nicht. Die Aktie von Tesla schwankte nach den gemischten Resultaten stark und gab letztlich nachbörslich minimal nach.
Weiterhin starke Zahlen
Ansonsten läuft die Ergebnis-Saison insgesamt weiterhin außerordentlich gut. Mittlerweile haben 75 Prozent der S&P-500-Firmen ihre Zahlen gemeldet, von ihnen wiederum haben 70 Prozent die Gewinnprognosen übertroffen. Ein sehr guter Wert, normalerweise schaffen das nur rund 60 Prozent. Erstaunlich gut sind auch die durchschnittlich um 4,6 Prozent besseren Ergebnisse. Die haben dazu geführt, dass der Gewinnrückgang im zweiten Quartal nur bei 2,3 Prozent lag und damit weit unter den rund fünf Prozent, die ursprünglich prognostiziert waren.
Warum die Rallye weitergeht
Wer jetzt noch über die zu schlechten Unternehmensdaten motzt, der will einfach die Realität nicht wahrhaben. Aber das wollen viele ja ohnehin nicht. Denn weiterhin ist die Stimmung an der Börse weitaus schlechter als die tatsächliche Lage. Und das ist ein fast sicherer Hinweis darauf, dass die Rallye – die viele ja noch gar nicht richtig wahrgenommen haben – weitergeht.
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