Der Umbau bei Siemens läuft nach wie vor auf Hochtouren. In der neu formierten Energiesparte Power & Gas hat der Konzern nun einen weiteren Stellenabbau angekündigt, um Kosten zu sparen. Bis zur Abspaltung der neuen Tochter ist es zwar noch ein weiter Weg – die Siemens-Aktie setzt ihre Erholung derweil aber fort.
2.700 weitere Arbeitsplätze werden in der Energiesparte gestrichen. Statt dem Kraftwerksgeschäft sind diesmal aber das Projektgeschäft und die Energieübertragungs-Sparte, die Hochspannungsleitungen oder Transformatoren baut, betroffen. 500 Millionen Euro will Siemens dadurch einsparen. Insgesamt summieren sich die Stellenstreichungen bei Siemens in den kommenden Jahren damit bereits auf 13.000 Jobs.
Neue Strukturen
Bis September 2020 will Siemens die Energiesparte ausgliedern und an die Börse bringen. Im Mai hatten Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, Gas & Power sowie die Beteiligung an der Windtochter Siemens Gamesa in ein gemeinsames Unternehmen auszulagern. Zu Gas & Power gehören neben der konventionellen Energieerzeugung auch Aktivitäten in den Bereichen Öl und Gas, Energieübertragung und die jeweiligen Servicegeschäfte.
Siemens will die neue Tochter künftig mit einer Beteiligung unter 50 Prozent dekonsolidieren, die Sperrminorität von 25 Prozent aber nicht unterschreiten.
Dabeibleiben
Die neue Strategie von Siemens ist zeit- und kostenintensiv. Langfristig dürfte sich der Plan auszahlen. Anleger brauchen aber Geduld. Wer investiert ist, bleibt beim DAX-Titel an Bord. Charttechnisch sieht es mit dem Sprung über 105 Euro zudem wieder besser aus.