Am Mittwochabend hat Siemens das Kapitel Osram abgeschlossen. Der Industriekonzern hat seine restliche Beteiligung von 17,34 Prozent an der Tochter verkauft. Die Aktien gingen im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens ausschließlich an institutionelle Investoren. Es ist ein gutes Geschäft für Siemens.
2013 hatte Siemens den Großteil der Osram-Aktien seinen eigenen Anteilseignern ins Depot gebucht, zu einem Preis von 24 Euro je Aktie. Die verbliebenen 18,16 Millionen Aktien konnten nun zu einem Kurs von rund 66,10 Euro versilbert werden - knapp unter dem gestrigen Xetra-Schlusskurs von 67,06 Euro. Insgesamt nimmt Siemens damit etwa 1,2 Milliarden Euro brutto ein. Der DAX-Konzern hält nun nur noch eine geringe Anzahl von Osram-Aktien, die benötigt werden, um eine Optionsanleihe zu bedienen, die 2019 ausläuft.
Neues gibt es auch zur Zugfusion mit Bombardier. Nach Ansicht des französischen Finanzministers Bruno Le Maire könnten auch Bombardier und einer der beiden spanischen Wettbewerber, CAF oder Talgo, zu dem Bündnis hinzustoßen. Um ein Gegengewicht zum chinesischen Branchenriesen CRRC zu schaffen, war eine Konsolidierung in Europa überfällig. Das „Airbus der Schienen“ ist allerdings weiterhin deutlich kleiner als CRRC. Siemens-Chef-Joe Kaeser hatte eine Integration von Bombardier zwar nicht ausgeschlossen, will hier aber keine Eile haben.
Basisinvestment
Der Fusion der Windkraftsparte mit Gamesa, das Zugbündnis mit Alstom und der anstehende Börsengang der Medizintechniktochter Healthineers zeigen, dass Siemens beim Konzernumbau voranschreitet. Durch den Osram-Verkauf geht Kaeser den eingeschlagenen Weg nun konsequent weiter. Mit dem eingenommenen Geld sind nun auch Zukäufe für Siemens Alstom möglich. Bei Siemens hat sich auch die Aktie zuletzt wieder stark entwickelt. Der DAX-Titel bleibt ein Basisinvestment. Anleger geben kein Stück aus der Hand. Rücksetzer sind Kauftage.