Vor allem wegen seiner Sparmaßnahmen steht Siemens bei Arbeitnehmern und Politikern derzeit stark in der Kritik. Jetzt schaltet der Konzern allerdings wieder in den Wachstumsmodus. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden erhöht, um bei der Digitalisierung weiter eine führende Rolle spielen zu können.
Auf einem Analystentag erklärte Siemens-Chef Joe Kaeser, dass die F&E-Ausgaben im laufenden Geschäftsjahr 2017/18 um rund 450 Millionen auf mehr als 5,6 Milliarden Euro aufgestockt werden. Der Löwenanteil soll in die digitalen Geschäfte fließen. Um die Digitalisierung voranzutreiben, will Siemens 20 Zentren für digitale Kunden-Applikationen einrichten, die auf bestimmte Branchen spezialisiert sind. Die Entwicklung der neuen Lösungen soll auf der „Internet der Dinge“-Plattform Mindsphere laufen.
Aktuell sind laut Siemens-Angaben rund eine Million Geräte an das Mindsphere-System angeschlossen. Bis zum Ende des Geschäftsjahres sollen es 1,25 Millionen sein. Ab Januar wird Mindsphere zudem bei Amazon Web Services verfügbar sein, dem Cloud-Geschäft des E-Commerce-Riesen. Bereits jetzt ist das Digitalgeschäft die am schnellsten wachsende Sparte von Siemens. Im vergangenen Geschäftsjahr wuchs der Umsatz des DAX-Konzerns hier um 20 Prozent – der Markt legte lediglich um acht Prozent zu.
Aussichtsreiche Aktie
Siemens rüstet sich für die Zukunft. Mit der Digitalen Fabrik ist der Konzern bereits heute Weltmarktführer im Internet der Dinge. Die Investitionen dürften dafür sorgen, dass die Gewinne auch in Zukunft weiter sprudeln. Dies sollte sich auch im Aktienkurs widerspiegeln. Langfristig bleibt Siemens ein Basisinvestment. Auch charttechnisch hat sich das Bild zuletzt wieder aufgehellt.