Die Industrie 4.0 schreitet unaufhaltsam voran. Siemens gilt als Weltmarktführer bei der Industrieautomation und will sich bei der Digitalisierung der Industrie auch künftig gegen IT-Konzerne wie Microsoft behaupten. Helfen soll dabei eine groß angelegte Kooperation mit SAP – dem einzigen Software-Schwergewicht in Deutschland.
Siemens ist mit seiner Automatisierungstechnik Simatic und der Plattform Teamcenter für das Product Lifecycle Management (PLM) gut aufgestellt. SAP wiederum ist Marktführer bei Software für das Supply Chain Management (SCM) und auch bei Software für das Service- und Assetmanagement stark positioniert. Beide wollen ihre Kompetenzen nun zusammenbringen, wie Siemens mitteilte.
„Unser Ziel ist es, Konstruktionsdaten, Geschäftsdaten und Kundenerfahrungsdaten zu verknüpfen, sprich: Wir verknüpfen die Technik- mit der Geschäftswelt“, so SAP-Vorstand Thomas Saueressig zum Handelsblatt. SAP könnte nun die eigenen PLM-Ambitionen zurückschrauben und wird laut Unternehmensmitteilung das Teamcenter von Siemens mitvermarkten. Siemens wiederum übernimmt die SAP Intelligent Asset Management-Lösungen und die SAP Project and Portfolio Management-Anwendungen. „Die Kooperation ist bahnbrechend und innovativ“, sagt auch Siemens-Manager Jan Mrosik zum Handelsblatt.
Siemens will zwar nicht exklusiv mit SAP arbeiten. „Wir werden auch mit anderen Software-Unternehmen zusammenarbeiten“, so Mrosik. Ein Alleinstellungsmerkmal habe die tiefe Verknüpfung aber durchaus.
Digitale Industrien sind die Zukunft von Siemens. Die Kooperation mit SAP könnte ein weiterer wichtiger Schritt sein, um sich gegen die Cloud-Angebote von Microsoft, Amazon und Co wehren zu können. Langfristig bleiben die Aussichten gut. Anleger lassen die Gewinne laufen.