Es vergeht derzeit kein Tag ohne neue Meldungen über die Zugfusion von Siemens und Alstom. Während die EU-Kommission nach wie vor gegen den Deal zu sein scheint, erhöht Frankreich nun den politischen Druck auf die Wettbewerbshüter. Bereits heute am Montag soll ein Treffen mit Wettbewerbskommissarin Magrethe Vestager stattfinden.
Am Freitag hatte Reuters berichtet, dass die Kommission bereits am 6. Februar ihr Veto gegen den Zusammenschluss bekannt geben möchte. Doch die französische Regierung will noch einen letzten Versuch unternehmen, um Vestager doch vom Sinn eines europäischen Zugchampions zu überzeugen. Finanzminister Bruno Le Maire kündigte in Journal du Dimanche an, sich am Montag mit der Wettbewerbskommissarin zu treffen.
„Eine Ablehnung der Fusion von Alstom und Siemens wäre sowohl wirtschaftlich als auch politisch ein Fehler“, so Le Maire. Auch die deutsche Regierung unterstützt das Vorhaben der Konzerne. Doch Siemens könnte bereits einen Plan B in der Hinterhand haben und die Zugsparte bei einem Scheitern der Fusion dennoch als Siemens Mobility in die Eigenständigkeit schicken. Siemens würde dann lediglich eine Beteiligung behalten.
Abwarten
Das Scheitern der Zugfusion wäre zwar nicht erfreulich, die Auswirkungen für Siemens sollten sich aber in Grenzen halten. Anleger warten dennoch weiterhin ab, denn die Impulse nach oben fehlen derzeit und der angestrebte Umbau benötigt noch Zeit.