Mit Spannung werden am morgigen Montag, 2. November, die Zahlen von Siemens Healthineers erwartet. Nachdem die Aktie seit der Ankündigung der Varian-Übernahme im Seitwärtstrend festhing, könnten diese neue Impulse bringen. DER AKTIONÄR zeigt, mit welchen Ergebnissen Anleger rechnen können.
Für das Gesamtjahr 2019/20 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen Umsatz auf vergleichbarer Basis – also ohne Übernahme- und Währungseffekte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) soll zwischen 1,54 und 1,62 Euro (Vorjahr: 1,70) liegen. Ursprünglich hatte Healthineers bei beiden Werten mit einem Anstieg gerechnet, diese Prognose aber Anfang Mai wegen der coronabedingten Unsicherheiten zurückgezogen.
Moderat zuversichtliche Analysten
Auch Analysten erwarten für das vierte Geschäftsquartal wieder bessere Geschäfte im Vergleich zum dritten Jahresviertel. Umsatz und Ergebnis dürften jedoch unter dem Vorjahresniveau liegen. Seine Prognosen für das Gesamtjahr dürfte Healthineers laut einem vom Unternehmen zusammengestellten Konsens erreichen. Allerdings gehen die befragten Analysten von einem bereinigten EPS am unteren Ende der vom Konzern angepeilten Spanne aus.
Nach Einschätzung von Analyst Wasi Rizvi vom Analysehaus RBC dürfte der Medizintechnikkonzern im Schlussquartal weiterhin Gegenwind durch die Corona-Pandemie gespürt haben. Der Experte hofft jedoch, dass sich die Krise im angelaufenen neuen Geschäftsjahr auch als Auslöser für weltweit höhere Investitionen in die Medizinbranche erweisen könnte. Laut Berenberg-Experte Scott Bardo sollten die Verbesserungen zum Geschäftsjahresende hin den Weg für ein ordentliches neues Geschäftsjahr 2021 ebnen.
Mit starken Zahlen könnte Siemens Healthineers endlich wieder für neue Impulse sorgen. Langfristig stimmen die Aussichten ohnehin. Anleger bleiben deshalb vor der Veröffentlichung an Bord. Allerdings sollte der Stoppkurs bei 35 Euro beachtet werden, falls die Zahlen die Erwartungen am Markt nicht erfüllen können.
Mit Material von dpa-AFX