Die Zahlen von Siemens Healthineers kamen am Markt richtig gut an. Trotz anhaltender Probleme in der Labordiagnostik legte die Aktie des Medizintechnikkonzerns zweistellig zu. In Zukunft will die Siemens-Tochter noch mehr Gewinn einfahren – das Rekordhoch dürfte damit nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Das operative Margenziel von 17,5 Prozent wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr noch knapp verpasst. Nachdem alle anderen Vorgaben erreicht wurden, soll künftig auch beim Gewinn der Trend wieder nach oben zeigen. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll doppelt so schnell wachsen wie der Umsatz.
Gewinn im Fokus
Bei den Erlösen könnte für 2020/21 und 2021/22 ein Plus von mehr als fünf Prozent stehen, der Gewinn soll um rund zehn Prozent wachsen. Mit den Mittelfristzielen hat Siemens Healthineers die Erwartungen am Kapitalmarkt übertroffen. Dann dürfte es auch bei der Diagnostik-Plattform Atellica endlich aufwärts gehen. Die hohen Kosten für den Aufbau der Plattform wurden unterschätzt und dürften sich auch im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres negativ auswirken – die Marge soll nun bei 2023/24 zwischen zehn und 20 Prozent betragen.
Ursprünglich wollte Healthineers deutlich früher in diesen Margenbereich vorstoßen. „Aus heutiger Sicht müssen wir selbstkritisch feststellen, dass wir mit Atellica zu optimistisch in den Markt gegangen sind“, gab Vorstandschef Bernd Montag nun aber zu.
Die Atellica-Probleme müssen beseitigt werden. Dann dürfte die Healthineers-Aktie goldene Zeiten vor sich haben. In den anderen Sparten läuft es bereits glänzend. Medizintechnik ist ein Zukunftsmarkt. Langfristig bleibt die Aktie ein Basisinvestment.