Im frühen Handel sah es zunächst so aus, dass die Quartalszahlen von Siemens Healthineers am Markt eher skeptisch aufgefasst werden. Doch die Aktie drehte im weiteren Verlauf deutlich ins Plus und führt den MDAX inzwischen an. Nach der langwierigen Seitwärtsbewegung könnte dies endlich der Befreiungsschlag sein.
Im dritten Geschäftsquartal hat Siemens Healthineers den Umsatz auch dank positiver Währungseffekte um acht Prozent auf 3,6 Milliarden Euro gesteigert. Aus eigener Kraft betrug das Wachstum 5,8 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis legte um drei Prozent auf 543 Millionen Euro zu. Die bereinigte operative Marge ging um 0,8 Prozentpunkte auf 15,2 Prozent zurück. Unter dem Strich blieben mit 353 Millionen Euro allerdings 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
Wir haben unseren Wachstumskurs auch im dritten Quartal sehr erfolgreich fortgesetzt.
Atellica im Fokus
Probleme gibt es nach wie vor in der Labordiagnostiksparte. Durch die hohen Anlaufkosten und längeren Installationszeiten des neuen Atellica-Systems sank die Marge deutlich um 3,4 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent. Statt 2.200 bis 2.500 Stück will der Konzern nur noch 1.800 Systeme im Gesamtjahr ausliefern. Das Geschäft stehe „vor großen Herausforderungen“, räumte auch Konzernchef Bernd Montag ein. Er übernimmt ab Oktober die Verantwortung für den Bereich – der bisherige Diagnostik-Chef Michael Reitermann muss gehen.
Prognose bestätigt
In den Sparten Bildgebung und Neuartige Therapien läuft es derweil weiter gut. Für das Gesamtjahr hat Siemens Healthineers die Prognose deshalb auch bestätigt. Der vergleichbare Umsatz soll um vier bis fünf Prozent klettern. Bei der bereinigten Marge wird eine Steigerung auf 17,5 bis 18,5 Prozent erwartet – im Vorjahr waren es 17,2 Prozent. Angepeilt wird hier voraussichtlich die untere Hälfte der Zielspanne. Unter dem Strich rechnet der Medizintechnikkonzern mit einem überproportionalen Plus von 20 bis 30 Prozent.
Die Zahlen kommen am Markt gut an. Die Healthineers-Aktie nähert sich wieder den oberen Begrenzungen des Seitwärtstrends bei 38,30 respektive 40,00 Euro. Langfristig sind die Aussichten ohnehin top. Medizintechnik ist ein Wachstumsmarkt, in dem die Siemens-Tochter bestens positioniert ist. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment.