Die Siemens-Aktie ist nach den Zahlen am Donnerstag unter Druck geraten. Wegen der Probleme in der Kraftwerksparte und bei der Windkraft ist der Gewinn im vierten Quartal zurückgegangen. In den anderen Bereichen läuft es beim Industriekonzern aber weiterhin gut. Der Ausblick ist ebenfalls freundlich.
Im Geschäftsjahr 2016/17 (30.09.) konnte Siemens den Umsatz um vier Prozent auf 83 Milliarden Euro steigern. Das industrielle Ergebnis übertraf sogar den Bestwert des Vorjahres um acht Prozent und lag bei 9,5 Milliarden Euro. Vor allem die Digital Factory und die Medizintechniksparte Healthineers konnten erneut überzeugen. Dank der guten Geschäftsentwicklung soll die Dividende um zehn Cent auf 3,70 Euro erhöht werden.
Auf den ersten Blick sind das starke Zahlen. Allerdings hatten die Sorgenkinder Gamesa, Power & Gas sowie Prozessindustrie und Antriebe mit einem schwachen Quartal zu kämpfen. Unbefriedigende Renditen führten dazu, dass das industrielle Ergebnis zum Jahresende um zehn Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurückging. Ein massiver – und viel diskutierter – Umbau soll hier Abhilfe schaffen.
Kaeser zuversichtlich
Für das kommende Jahr ist Konzernchef Joe Kaeser dennoch zuversichtlich. So kündigte er für 2018 leichtes organisches Wachstum an. Das Industriegeschäft soll zwischen elf und zwölf Prozent Umsatzrendite abwerfen und der Gewinn je Aktie zwischen 7,20 Euro und 7,70 Euro landen. Mut machen hier die Auftragseingänge: Im Schlussquartal steigen diese um 16 Prozent auf 23,7 Milliarden Euro.
Basisinvestment
Siemens hat erkannt, wo die Probleme liegen. Kaeser packt diese bereits an und dürfte hier strategisch sinnvolle Lösungen finden. In den zukunftsträchtigen Bereichen wie der Industrieautomation oder der Medizintechnik ist der Konzern ohnehin glänzend positioniert. Langfristig hat der DAX-Konzern eine starke Zukunft vor sich. Die Siemens-Aktie bleibt ein Basisinvestment. Neueinsteiger können den Rücksetzer kaufen.