Nach der Präsentation der Zahlen am Donnerstag trägt die Siemens-Aktie im frühen Handel die rote Laterne im DAX. Das Problem: Wegen hoher Sonderkosten hat sich der Gewinn im vierten Quartal beinahe halbiert. Vor allem der Personalabbau drückt auf das Ergebnis. An der Börse lässt der Befreiungsschlag damit weiter auf sich warten.
Die hohen Kosten für den Personalabbau, höhere Steueraufwendungen und die Ausgliederung des Zuggeschäfts sorgten dafür, dass der Gewinn nach Steuern von gut 1,2 Milliarden im Vorjahr auf 681 Millionen Euro zurückgegangen ist. Alleine die Stellenstreichungen in der schwächelnden Kraftwerkssparte belasteten laut Siemens mit 301 Millionen Euro.
Das operative Ergebnis in den Industriesparten stagnierte bei gut 2,1 Milliarden Euro – teils zweistellige Zuwächse glichen dabei den Verlust im Kraftwerksgeschäft aus. Während der Umsatz um zwei Prozent auf 22,6 Milliarden Euro stieg, fiel die Marge leicht von 9,5 auf 9,3 Prozent. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden damit erreicht.
So geht es weiter
Siemens will nun seine Dividende um 0,10 auf 3,80 Euro je Aktie erhöhen. Zudem kündigte der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm über drei Milliarden Euro bis 2021 an. Im kommenden Jahr soll die Marge im industriellen Geschäft erneut zwischen elf und zwölf Prozent liegen. Beim Gewinn je Aktie wird eine Spanne zwischen 6,30 und 7,00 Euro erwartet – unter dem Vorjahreswert von 7,12 Euro.
Neueinsteiger warten ab
Wachstum sieht anders aus. Bei Siemens sorgen auch die Zahlen nicht dafür, dass die Anleger kurzfristig zurückkehren. Nach wie vor pendelt die Aktie um die 100-Euro-Marke. Trotz der langfristig guten Aussichten überwiegen aktuell die Probleme im Kraftwerksgeschäft. Neueinsteiger warten deshalb weiter ab. Investierte Anleger beachten unverändert den Stopp bei 95 Euro.