Der Schock nach der Gewinnwarnung scheint verdaut. Mit einem deutlichen Kursplus von acht Prozent schließt die Aktie von Siemens Gamesa am Donnerstag das Gap, das durch den Kurssturz vergangene Woche ausgelöst wurde. Hoffnung machen neue Gerüchte um eine Komplettübernahme durch Siemens Energy.
Unter Berufung auf Insider berichtet Reuters, dass Siemens Energy die Überlegungen intensiviert, den Turbinenbauer komplett zu schlucken. Bislang hält der DAX-Konzern zwei Drittel an Gamesa. Geprüft werde nun, wie die Übernahme am günstigsten und bilanzschonendsten umgesetzt werden könne.
Eine Möglichkeit sei ein Übernahmeangebot mit eigenen Aktien. Denn dem Management ist wichtig, das Investment-Grade-Rating nicht zu verlieren. Bis Sommer könnte laut den Insidern eine Lösung gefunden sein. Aktuell müsste Siemens Energy rund 4,7 Milliarden Euro investieren, um sich Gamesa komplett einzuverleiben.
Für Siemens Energy wäre eine Komplettübernahme wohl die beste Möglichkeit, um eigene Vorstellungen durchzubringen und die Problemtochter Gamesa wieder in den Griff zu bekommen. Langfristig hängen Wohl und Wehe des DAX-Konzerns am eigentlich so zukunftsträchtigen Windgeschäft. Doch kurzfristig ist angesichts der hohen Inflation und hausgemachter Probleme noch keine Besserung in Sicht. Anleger warten deshalb bei beiden Aktien vorerst weiter ab.