Im kommenden Jahr bringt Siemens die Medizintechniktochter Healthineers an die Börse. Durch die Abspaltung sollte die Aktie neuen Schwung bekommen. Aktuell bleibt aber die kriselnde Kraftwerkstechnik im Fokus. Aufsichtsratschef Gerhard Cromme hat den geplanten Stellenabbau nun verteidigt.
Er sei „fest davon überzeugt“, dass der Kurs von Konzernchef Joe Kaeser richtig sei, so Cromme im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Der Stellenabbau und die Werkschließungen seien unausweichlich. „Die Nachfrage ist dramatisch eingebrochen und wird nicht wieder das alte Niveau erreichen."
Ein Stellenabbau könnte auch wegen der allgemein guten Lage umgesetzt werden. „Wenn wir jetzt nicht reagieren, wird man uns hinterher Managementfehler vorwerfen“, so Cromme. Er kündigte aber an, Lösungen für die Mitarbeiter finden zu wollen. Auch Kaeser hatte im von der Schließung bedrohten Werk in Görlitz bereits betont, dass Siemens sich für die Mitarbeiter einsetzen wird – am Stellenabbau will er gleichwohl festhalten.
Basisinvestment
Siemens steht zwar in der Kritik der Arbeitnehmer und der Politiker. Aus strategischer Sicht ist der Umbau aber unvermeidbar. Langfristig dürfte sich die Strategie von Kaeser aber auszahlen. Vor allem das Healthineers-IPO und die Vorzeigesparte Digitale Fabrik dürfte der Aktie künftig Schwung verleihen. Siemens ist ein Basisinvestment. Anleger bleiben an Bord. Auch das Chartbild hat sich deutlich aufgehellt. DER AKTIONÄR spekuliert jetzt im Hebel-Depot auf steigende Kurse.