Die starke Kursentwicklung der Siemens-Aktie in den vergangenen Monaten war beeindruckend. Das operative Geschäft des Industriekonzerns steht dem in nichts nach. Die Zahlen für das zweite Quartal fielen erneut besser aus als erwartet. Siemens zeigt sich nun auch für das Gesamtjahr zuversichtlicher.
Im Vergleich zum Vorjahr hat Siemens den Umsatz zwischen Januar und März um sechs Prozent auf 20,2 Milliarden Euro gesteigert. Vor allem der Auftragseingang lag mit einem Plus von zwei Prozent auf 22,6 Milliarden Euro über den Erwartungen der Analysten. Das operative Ergebnis im industriellen Geschäft kletterte um 18 Prozent auf 2,49 Milliarden Euro – das entspricht einer Marge von 12,1 Prozent.
Laut Finanzchef Ralf Thomas hätten acht von neun Sparten die Margen erzielt, die sich Siemens vorstellt. Lediglich die Sparte Prozessindustrie und Antriebe kämpft nach wie vor mit niedrigen Ölpreisen, machte aber ebenfalls Fortschritte. Gut lief derweil vor allem die Industrieautomatisierung in China und Deutschland. Bei den Sparten entwickelten sich erneut die Digitale Fabrik, die Windkraft und die Medizintechnik stark.
Ausblick etwas positiver
Siemens zeigt sich dank der starken Entwicklung etwas optimistischer für das laufende Jahr. Die Prognosen für Umsatz und Ergebnis wurden zwar bestätigt. Die Ziele sollen nun aber trotz Kosten durch die Integration von Mentor Graphics und der Windkraftfusion mit Gamesa erreicht werden. Angepeilt werden eine operative Marge von elf bis zwölf Prozent und ein Gewinn je Aktie von 7,20 bis 7,70 Euro.
Gewinne laufen lassen
Trotz der starken Zahlen zählt die Siemens-Aktie im frühen Handel zu den Verlierern im DAX. Nach der starken Kursentwicklung zuletzt ist dies aber kein Beinbruch. Die Richtung, in die sich der Konzern entwickelt, stimmt. Ein neues Rekordhoch dürfte eine Frage der Zeit sein. Anleger lassen die Gewinne laufen.