Konzernchef Joe Kaeser treibt bei Siemens den Umbau voran. Die Windkraft wurde mit Gamesa zusammengelegt, die Mobilitätssparte fusioniert mit Alstom und die Osram-Beteiligung wurde verkauft. Zudem soll die Medizintechniktochter Healthineers an die Börse kommen. Eine große Baustelle bleibt dem Industrieriesen aber noch.
In der Sparte „Power and Gas“ läuft es nicht nach Plan. Das Geschäft mit den großen Gasturbinen macht aktuell noch rund ein Fünftel des Umsatzes und 40 Prozent des Auftragsbestands aus. Durch die zunehmende Bedeutung der erneuerbaren Energien und die Dezentralisierung der Stromproduktion lässt die Nachfrage allerdings nach. Das Problem: Während der Markt für Gasturbinen in der Vergangenheit meist einer Berg- und Talfahrt glich, wird nun mit einer dauerhaften Schwäche gerechnet.
Die erzeugte Strommenge soll bis 2040 zwar um 75 Prozent steigen. Laut Schätzungen entfallen aber 72 Prozent der Investitionen auf erneuerbare Energien. Seit Jahren deutet sich der Marktzusammenbruch an, die Nachfrage nach Turbinen ist – bis auf einen mehrere Milliarden schweren Sonderauftrag aus Ägypten – kontinuierlich zurückgegangen. Während Konkurrenten wie GE und Alstom oder Mitsubishi und Hitachi fusionierten, muss Siemens beim Kraftwerksgeschäft Rückschläge hinnehmen. CFO Ralf Thomas warnte bereits, dass die Sparte unter die Zielmarge von elf bis 15 Prozent rutschen könnte. Experten befürchten bereits eine Senkung der Prognose.
Starke Entwicklung
Das Geschäft mit den Gasturbinen läuft aktuell nicht rund. Kaeser wird aber auch diese Baustelle anpacken. Seine Strategie, den einzelnen Geschäftsbereichen mehr Eigenständigkeit zuzugestehen, sollte aufgehen. DER AKTIONÄR hat Siemens in der aktuellen Ausgabe ausführlich unter die Lupe genommen. Welche Wachstumstreiber es bei dem Konzern gibt und wie die Aussichten für die Aktie sind, kann hier bequem nachgelesen werden.