In den vergangenen Wochen ist es ruhiger geworden um die Holding-Pläne von Siemens. Bei Healthineers steht der Börsengang im kommenden Jahr an, die inzwischen eigenständige Windkrafttochter Gamesa arbeitet nach wie vor an der Konsolidierung. Neues gibt es nun aber zur Zukunft der Mobilitätssparte.
Schon seit Monaten spricht Siemens mit dem kanadischen Wettbewerber Bombardier über die Gründung zweier Gemeinschaftsunternehmen. Das Zuggeschäft und die Signaltechnik könnten dabei aufgespalten werden. Jetzt scheint sich aber eine Alternative aufzutun. Auch mit dem französischen Konkurrenten Alstom wurden laut Medienberichten Gespräche über eine Zusammenlegung der Bahngeschäfte aufgenommen.
Für einen Zusammenschluss gibt es mehrere Optionen. So könnte Siemens das Bahngeschäft in Alstom einbringen und im Gegenzug einen beträchtlichen Anteil an den Franzosen übernehmen. Zudem stünden auch Joint Ventures im Raum. Noch ist allerdings unklar, ob Siemens sich für die Alstom-Variante oder die Bombardier-Lösung entscheiden würde – sollte es überhaupt zu einer Vereinbarung kommen. Hinzu kommt, dass eine Konsolidierung in dem Sektor sehr komplex ist und hohe kartellrechtliche Hürden aufweist. Ohne Einigung sieht sich Siemens allerdings chancenlos gegen den neu geschmiedeten chinesischen Marktführer CRRC.
Richtige Strategie
Siemens ist auf dem richtigen Weg. Die Strategie von Konzernchef Joe Kaeser, einzelne Bereiche abzuspalten, ist wertschaffend. Auch beim Zuggeschäft macht eine Kooperation Sinn. Dank der starken Position bei der Industrie 4.0 und dem anstehenden Börsengang der lukrativen Medizintechniksparte Healthineers steht die Aktie vor weiteren Kursgewinnen. Nachdem die Konsolidierung abgeschlossen ist, geben Anleger kein Stück aus der Hand. Auch Neueinsteiger können noch zugreifen.